Dr. Georg Halper

Jus, Opern

Nach der Matura Jus-Studium (Doktorat und 1978 nachgereichter Magister) und Gerichtspraxis.

Vom 1. 5. 1977 bis 30. 9. 2014 im Landesdienst (Steiermärkische Landesregierung), seit 1. 10. 2014 im Unruhestand.

Opernsammlung von ca. 500 Gesamtaufnahmen verschiedener Opern (Hauptgebiet Italien von Vaccaj bis Zandonai und Frankreich) - insgesamt ca. 800 Gesamtaufnahmen; ca. 50 Gesamtaufnahmen von verschiedenen Operetten (von manchen mehrere).

Die Liste der Opernkomponisten wurde von Halper erstellt und überprüft.

Veröffentlichungen

Artikel in der Zeitschrift der Grazer Opernfreunde über Filippo Marchetti und Giacomo Puccini.

Vorträge

u. a. bei der Societá Dante Alighieri, den Grazer Opernfreunden, dem Absolventenverein "alumni" der Grazer Universität, dem Kulturverein Graz-Straßgang, dem Seniorenbund Graz-Geidorf, dem Odilien-Blinden-Institut, dem Aktiven Lebens Abend, Bad Ischl-Kaiservilla.

Hobbies

Opernraritäten, Gartenarbeit, Hund (Spaniel), Markensammlung, Ausstellungsbesuche, Reisen (vor allem Italien, speziell Venedig), Treffen mit Freunden.

Mitarbeit als ehrenamtliches Mitglied des Editorial Boards

 

1… Präsentation der wichtigsten Komponisten und ihrer Opern

2...Opernprogramm von ca. drei Monaten:

 

 

 Opernvorschau Februar 2025 

Ö1 MHz 91,2 Beginn im Regelfall um 19:30 Uhr 

1.: Wolfgang A. Mozart: „Don Giovanni“, UA 1787 in Prag - Wiener Staatsoper LIVE, 19:00 Uhr 

8.: Giacomo Puccini: „Tosca“, UA 1900 in Rom – Met New York 2024 

15.: Geminiano Giacomelli: „Cesare in Egitto“, UA 1735 in Venedig – Festwochen der Alten Musik in Innsbruck 2024 

22.: Daniel F. E. Auber: „Manon Lescaut“, UA 1856 in Paris –Teatro Regio in Turin 2024 

Weitere Termine: sonntags um 15:05 Uhr, donnerstags um 14:05 Uhr 

2.: „Apropos Oper“ (leider war vom ORF kein Programm erhältlich!); 6.: Raina Kabaiwanska – 90. Geburtstag (und auch weitere bulgarische Sängerinnen); 9.: „Apropos Oper“ (leider war vom ORF kein Programm erhältlich!); 

13.: Komponistinnen - wie Clara Schumann, Fanny Hensel und Louise Bertin; 16.: Oper aus Österreich – Bundesländerbühnen und Volksoper 

20.: Marcello Viotti – 20. Todestag; 23.: Das Wiener Staatsopernmagazin; 27.: Heiterer Rossini und Donizetti in deutscher Sprache 

Radio Klassik Stephansdom MHz 94,2 Beginn jeweils um 20:00 Uhr 

1.: Wolfgang A. Mozart: „Don Giovanni“, UA 1787 in Prag 

4.: Georg Friedrich Händel: „Belshazzar“, UA 1745 in London 

6.: Franz Lehár: „Die lustige Witwe“, UA 1905 in Wien 

8.: Richard Wagner: „Tristan und Isolde“, UA 1865 in München

11.: Johann Strauss II.: „Simplicius“, UA 1887 in Wien 

13.: Leo Delibes: „Lakmé“; UA 1883 in Paris 

15.: Carl Maria von Weber: „Der Freischütz“, UA 1821 in Berlin 

18.: Vincenzo Bellini: „Beatrice di Tenda“, UA 1833 in Venedig 

20.: Johann Adolf Hasse: „Marc´Antonio e Cleopatra“, UA 1725 inNeapel 

22.: Hans Pfitzner: „Palestrina“, UA 1917 in München 

25.: Joseph Haydn: „La Fedeltá premiata“, UA 1780 in London 

27.: Giuseppe Verdi: „Gustavo III.“, UA 1859 in Rom 

Radio Klassik Stephansdom „beschenkt“ uns Monat für Monat mit drei Opernabenden pro Woche, am Samstag-, Dienstag- und Donnerstag-Abend. In diesem Monat stehen nur drei Opern auf dem Programm, die ich nicht daheim habe, am 4., 20. und 25. d. M.! 

Da heuer der Aschermittwoch sehr spät ist – erst Anfang März – „läuft“ der Fasching sehr lange. Und so ist es kein Wunder, wenn wir in diesem Monat zwei Operetten präsentiert bekommen. 

Franz Lehárs „Die lustige Witwe“ ist wohl seine bekannteste und beliebteste Operette – der Meister war damals erst 35 Jahre alt! Hier folgt ein „Ohrwurm“ auf den anderen: der Ballsirenenwalzer, „Lippen schwiegen“ – ebenfalls ein Walzer, Danilos „Da geh´ ich ins Maxim“, Valenciennes „Ich bin eine anständige Frau“, Hannas Viljalied, oder ihre Mazurka „Hab in Paris mich noch nicht ganz akklimatisiert“, Rosillons „Komm in den kleinen Pavillon“. Weitere Highlight sind: das Marsch-Septett „Ja, das Studium der Weiber ist schwer!“, das Lied vom Reitersmann, die Geschichte von den zwei Königskindern oder das lustige Grisetten-Chanson. 

Die Operette spielt in Paris und in der „Gegenwart“, also ca. 1905. 

Heuer gedenken wir des 200. Geburtstages von Johann Strauss Sohn. Und so nimmt es nicht wunder, dass schon im Februar eine seiner eher unbekannteren Operetten gesendet wird – nämlich sein „Simplicius“. 

Am 25. Oktober 1825 wurde der „Meister“ in Wien als Sohn des gefeierten Komponisten und Dirigenten Johann Strauss (Vater) geboren. Bereits in jungen Jahren – 1844 - war Johann Strauss Sohn sehr erfolgreich. Nach dem Tod des Vaters übernahm er dessen Orchester. 1863 wurde er k.k. Hofball-Musikdirektor – bis 1871. Mit seinem Orchester war er in ganz Europa unterwegs – aber auch in Nordamerika. Er hat ein reiches kompositorisches Werk hinterlassen: aber nur eine einzige Oper, „Ritter Pazman“, obwohl manchmal auch „Prinz Methusalem“ und „Simplicius“, beides eigentlich Operetten, als Opern geführt werden. 

Ein Ballett „Aschenbrödel“, Fantasien, Märsche, Mazurken, Orchesterwerke, eine Polonaise, ein Präludium, Romanzen, etliche Rondos und vor allem Tänze (Walzer, Polkas, Csardas, und Quadrillen) entstammen seiner Feder – fast 500. Erst ab dem Jahr 1871, also 46-jährig, komponierte er Operetten. Viele seiner Operetten kennt man heute nicht mehr, manche sind erst posthum zusammengestellt worden. Es wird im Laufe des Jahres noch ausreichend Gelegenheit geben, auf Johann Strauss einzugehen. 

Fast kein Monat vergeht ohne eine Oper eines der wichtigsten Komponisten Italiens: Giuseppe Verdi. War es im Jänner sein großartiger „Attila“, wird diesmal die „Urfassung“ seines „Un ballo in maschera“ (Ein Maskenball) gesendet: „Gustavo III.“! Es handelt sich hier um die unzensierte Fassung aus dem Jahr 1857 – eben mit Gustavo III., König von Schweden, und nicht mit Riccardo (Richard), dem Gouverneur von Boston. 

Aber es gibt auch noch zwei weitere Opern, basierend auf dem Stoff von Eugène Scribe: „Gustave III. ou Le Bal masque“ (Gustav III oder Der Maskenball) von Daniel Francois Ésprit Auber, uraufgeführt im Jahr 1833 in Paris (spielt in und bei Stockholm im März 1792), sowie „Il Reggente“ (Der Regent) von Saverio Mercadante, mit Uraufführung im Feber 1843 in Turin 

(Erstfassung), und im November 1843 in Triest (Zweitfassung). Hier ist der Schauplatz der Handlung Schottland – im 16. Jahrhundert. Es ist höchst interessant, auch diese beiden Opern zu hören – von beiden liegen mir Aufnahmen vor. 

Besonders möchte ich auf Aubers „Manon Lescaut“ aufmerksam machen, die man heute kaum mehr kennt. Sie wurde zuerst durch Massenets „Manon“ (UA 1884 in Paris) und in weiterer Folge durch Puccinis „Manon Lescaut“ (UA 1893 in Turin) von den Spielplänen verdrängt. 

Radio Klassik Stephansdom ist leider noch nicht gerettet! Und so wiederhole ich meine Bitte um Spenden an: 

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Opernvorschau Jänner 2025

Ö1     MHz 91,2     Beginn im Regelfall 19:30 Uhr

4.: Gaetano Donizetti: „La Fille de Regiment“, UA 1840 in Paris; aus Bayr. Staatsoper München 2024

11.: Jeanine Tesori: „Grounded“, UA 2023 in Washington, aus der MET 

18.: Johann Strauss Sohn: „Das Spitzentuch der Königin“, UA 1880 in Wien; LIVE -Theater a.d. Wien – 19:00 Uhr

25.: Richard Strauss: „Ariadne auf Naxos“; UA 1912 in Stuttgart; LIVE: Wr. Staatsoper, 20:00 Uhr

 

1.: Neujahrskonzert 2025 – Riccardo Muti – Beginn 1. Teil um 11:15 Uhr; 2.: Richard Tucker - 50. Todestag; 5.: Operettenjubiläen 2025 ,mit Offenbach, Sullivan, Strauss, Giménez, Lehár, Friml, Granichstaedten, Dostal u. a.; 9.: Sherrill Milnes – 100. Geburtstag;  - 

12.: „Apropos Oper“; 16.: Max Lorenz – 50. Todestag; 19.: Oper aus Österreich – Bundesländerbühnen und Volksoper;

23.: Die Dynastie Garcia: Manuel Garcia, Maria Malibran, Pauline Viardot-Garcia; 26: Das Staatsopernmagazin; 30.: Lieder der „Neudeutschen Schule“ – Franz Liszt bis Felix von Weingartner

Besondere Termine:

14.: 10:05 Uhr - Sardou-Vorlagen: „Tosca“ (Puccini), „Fedora“ (Giordano), „Madame Sans Gene“ (Giordano), „Le Roi Carotte“ (Offenbach) u. a. 

Wir bangen immer noch ums Überleben von Radio Klassik Stephansdom. Und so wiederhole ich meine Bitte um Spenden! Vor allem regelmäßige Spenden sind fürs Überleben notwendig!

Mit € 170,-- finanzieren Sie 10 Stunden Radio Klassik Stephansdom auf DAB+, damit der Sender in ganz Österreich empfangen werden kann; mit € 240,-- ermöglichen Sie, dass fünf Redakteure mit dem notwendigen Schnittprogramm einen Monat lang Ihre Lieblingssendung gestalten; mit € 672,-- helfen Sie, dass Sie Radio Klassik Stephansdom eine ganze Woche lang über das Radiogerät in Graz und Wien empfangen können ……….

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Radio Klassik Stephansdom     MHz 94,2     Beginn jeweils um 20:00 Uhr

2.: Giovanni Paisiello: „La Frascatana“, UA 1774 in Venedig (siehe Biographie unten)

4.: Jacques Offenbach: „La belle Hélène“, UA 1864 in Paris

7.. Giuseppe Verdi: „Attila“, UA 1871 in Venedig

9.: Gioacchino Rossini: „Le Comte Ory“, UA 1828 in Paris

11.: Otto Nicolai: „Die lustigen Weiber von Windsor“, UA 1849 in Berlin

14.: Giacomo Puccini: „Tosca“, UA 1900 in Rom

16.: Stanislaw Moniusko: „Straszny Dwór“ (Das Gespensterschloss), UA 1863 in Warschau

18.: Johann Strauss (Sohn): „Eine Nacht in Venedig“, UA 1883 in Berlin

21.: Giuseppe Verdi: „Oberto“, UA 1839 in Mailand

23.: Gaetano Donizetti: „Don Pasquale“, UA 1843 in Paris

25.: Wolfgang A. Mozart: „Le Nozze di Figaro“, UA 1786 in Wien

28.: Wolfgang A. Mozart: „Davíd“ (Davidde penitente/Thamos) UA 1780/85 (?)

30.: Wolfgang A. Mozart: „Ascianio in Alba“, UA 1771 in Mailand

Giovanni Paisiello (auch Paesiello) - wer ist/war das? 

Seine Opern sind heute kaum mehr auf den Spielplänen der Opernhäuser zu finden –und doch war er einst ein führender Komponist. 

Er wurde 1740 in Roccaforzata bei Taranto (Tarent)geboren. Eigentlich sollte er Jus studieren, aber bereits als 13-jähriger wurde er ins Konservatorium „Sant´ Onofrio“ in Neapel aufgenommen. 

Er komponierte zu Beginn Messen, Oratorien, Psalmen – dann fand er sein Metier: Die „Opera buffa“! Seine erste Oper, „Il Ciarlone“ wurde 1764 in Bologna uraufgeführt. Den Durchbruch erlebte er im Jahr 1767; da wurde sein „L´indolo Cinese“ in Neapel vorgestellt. Damit wurde er damals zu den führenden Komponisten Italiens. Niccoló Piccinni, der zu der Zeit Neapel „beherrschte“, stellte er in den Schatten; sein einziger Konkurrent war damals Domenico Cimarosa. 1776 wurde er zum Kapellmeister und Inspektor der beiden Italienischen Opern in St. Petersburg ernannt – Zarin Katharina II. hatte ihn berufen. 

Nach 1784 ließ er sich in Neapel nieder. 1802 übernahm er die Leitung und Organisierung der Kapelle Napoleons und siedelte nach Paris. Dort fanden allerdings seine Opern wenig Anklang – und so kehrte er nach Neapel zurück. Er wusste sich immer mit dem jeweiligen Regime zu arrangieren. Die letzte Uraufführung fand im Jahr 1808 mit „I Pittagorici“ in Neapel statt. Die Rückkehr der Bourbonenherrschaft 1815 brachte ihn um seine Stellung – und somit verlor er seine Einkünfte. So starb er 1816 verarmt in Neapel.

Neben der Komposition von über 100 (!!) Opern stammen aus seiner Feder ein Passionsoratorium, ein Weihnachtspastorale, zwei Requien, drei große Orchestermessen, 30 vierstimmige Messen, ein doppelchöriges Te Deum, sowie Instrumentalmusik wie Klavierkonzerte, Klavierquartette, Streichquartette, eine Sonate, ein Harfenkonzert und 12 Orchesterssinfonien.

Was kennen wir heute von ihm? Eigentlich nur “Il Barbiere di Seviglia“ (vor rund 30 Jahren in Graz am Schloßberg aufgeführt) und „La serva Padrona“ Jetzt können wir Anfang des Monats seine „La Frascatana“ (auch „L´Infante de Zamora“) – mit UA 1774 im Teatro Grimani in Venedig, kennenlernen.

Opernvorschau Dezember 2024

Ö1     MHz 91.2     Beginn im Regelfall 19:30 Uhr

7.: Ambroise Thomas: „Mignon“, UA 1866 in Paris; Opera Royale Wallonie, Liege, 2022

14.: Hans Pfitzner: „Palestrina“, UA 1917 in München, Wr. Staatsoper 2024

21.: Giuseppe Verdi: „Simon Boccanegra“, UA 1857 in Venedig, Mailänder Scala 2014

28.: Stanislaw Moniusko: „Strassny dwór“ (Das Gespensterschloss), UA 1863 in Warschau, Teatr Wielki; Warschau 2024 

31.: Johann Strauss: „Die Fledermaus“, UA 1874 in Wien, Wr. Staatsoper – LIVE: 19:00 Uhr!!

Weitere Termine: sonntags 15:05 Uhr, donnerstags 14:05 Uhr

1.: Puccini-Diven der 1970er- und 1980er-Jahre (Kiri te Kanawa, Montserrat Caballé, Katia Ricciarelli u. a.), 5.: Domenico Cimarosa – 275. Geburtstag, 8.: Carl Millöcker – 125. Geburtstag, 

12.: Wiener(ische) Bässe (1924 – 2024) von Richard Mayr bis Günther Groissböck, 15.: Oper aus Österreich - Volksoper und Bundesländerbühnen, 19.: Dirigenten Alain Curtis und William Christie

22.: Renata Tebaldi (19.) und Giuseppe Campora (4.) -  20. Todestag, 26.: 15:05 Uhr: Frank Martin – 50. Todestag; 19:30 Uhr: J. S. Bach, „Weihachtsoratorium“, BWV 246, UA 1734 in Leipzig, 29.: Das Wiener Staatsopernmagazin

Und wieder möchte ich meinen Aufruf in Erinnerung rufen, denn Radio Klassik Stephansdom benötigt weiterhin dringend unsere Hilfe! Bisher wurden erst knapp über ein Drittel der für das kommende Jahr zum Überleben notwendigen Mittel gespendet. Wir müssen unbedingt mithelfen, dass der hervorragende Sender weiter bestehen kann! Meine Vorschau würde andernfalls wahrscheinlich nur eine knappe Seite ausmachen.

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Radio Klassik Stephansdom     MHz 94,2     Beginn jeweils um 20.00 Uhr

3.: Henry Purcell: „King Arthur“, UA 1691 in London

5.: Georg Friedrich Händel: „Amadigi di Gaula“, UA 1715 in London

7.: Giuseppe Verdi: „Luisa Miller“, UA 1849 in Neapel

10.: Alexander Borodin: „Fürst Igor“, UA 1890 in St. Petersburg

12.: Christoph Willibald Gluck: „Orfeo ed Euridice“, UA 1762 in Wien

14.: Giacomo Meyerbeer: „Vasco da Gama“, UA 1865 in Paris

17.: Antonio Vivaldi: „Tito Manlio“, UA 1719 in Mantua

19.: Guiseppe Verdi: „Don Carlos“, UA 1867 in Paris

21.: Franz Schmidt: „Notre Dame“, UA 1914 in Preßburg

28.: Engelbert Humperdinck: „Hänsel und Gretel“; UA 1893 in Weimar

Besonders möchte ich in diesem Monat auf Alexander Borodin hinweisen. Er wurde 1833 in St. Petersburg geboren. Sein Vater war ein georgischer Fürst, seine Mutter dessen 24-jährige Mätresse. Da der Fürst verheiratet war, wurde er als Sohn seines Dieners registriert. Erst kurz vor seinem Tod anerkannte ihn sein Vater als leiblichen Sohn. Aufgewachsen ist Borodin bei seiner Mutter in St. Petersburg. Er war außerordentlich sprachbegabt und erlernte Deutsch, Französisch, Italienisch und Englisch. Schon damals war er sehr musikalisch und lernte Klavier, Flöte und Cello. Bereits im Alter von 9 Jahren komponierte er eine Polka.

Er war ein bedeutender russischer Mediziner und Chemiker – Wissenschaftler und Hochschullehrer; er förderte das Frauenstudium. 1863 heiratete er eine junge Pianistin, mit der er drei Töchter hatte. Er hatte sie in Heidelberg kennengelernt, da sie dort wegen Tuberkulose und Asthma auf Kur weilte. 

Aber die Welt kennt ihn als Komponisten. Befreundet war er mit Mili Balakirew, César Cui, Modest Mussorgski und Nikolai Rimski-Korsakow – diese fünf bildeten die „nationalrussische Gruppe der Fünf“. Der Tod seines Freundes Franz Liszt war für ihn schwer zu verkraften.

Er komponierte zwei Opern, wobei seine erste unveröffentlicht blieb. Die zweite, sein einzig wirklich bekanntes Werk, ist der „Fürst Igor“ (Knez/Knjas Igor). Das Libretto wurde von ihm nach dem mittelalterlichen „Igorlied“ von Wladimir Stassow erstellt. Aber selbst dieses Werk blieb unvollendet. Alexander Glasunow und Nikolai Rimski-Korsakow vollendeten und orchestrierten es. Wirklich „überlebt“ haben daraus nur die „Polowetzer Tänze“.

Er komponierte Orchesterwerke, Kammermusik, Klavierwerke (zu 2 und zu 4 Händen), Vokalinstrumentalwerke (das sind Lieder), Vokalwerke, Transkriptionen, Fragmente – aber sehr viel ging auch verloren. Er wurde als „Klavierdilettant“ berühmt.

1887 brach er während eines Faschingsballs in St. Petersburg zusammen und verstarb. Bei der Obduktion wurde ein gerissenes (rupturiertes) Herzgefäß festgestellt. 

Diesmal möchte ich auf einen weiteren Komponisten speziell eingehen: Franz Schmidt. Wir gedenken am 22. Dezember seines 150. Geburtstages. 1874 wurde er in Pressburg geboren. Sein Klavierlehrer war Theodor Leschetizky, mit dem er sich aber bald überwarf. So übersiedelte er 1888 nach Wien und studierte hier am Konservatorium der Gesellschaft der Musikfreunde Komposition (bei Robert Fuchs) und Cello (bei Ferdinand Hellmesberger). 1896 beendete er seine Studien mit „Auszeichnung“. Ab diesem Jahr war er Mitglied der Wiener Philharmoniker, bis 1914 Solocellist im Hofopernorchester. Er war sowohl als Solist, auch als Kammermusiker, Begleiter und Dirigent sehr gefragt. 1914 erhielt er eine Professur für Klavier an der Wiener Musikakademie (heute Universität für Musik und darstellende Kunst); 1925 wurde er Direktor und stand ihr in den Jahren 1927 bis 1931 als Rektor vor. Aus gesundheitlichen Gründen musste er seine Lehrtätigkeit 1937 beenden. Viele der damals bekannten Klavierkompositionen kannte er auswendig.

In seinem Privatleben hatte er weniger Glück. Zwei seiner Jugendlieben blieben unerfüllt, seine erste Gattin wurde nervenkrank und ab 1919 in der Wiener Nervenheilanstalt „Am Steinhof“ (in Wien) stationär behandelt. Seine Tochter Emma starb plötzlich nach der Geburt ihres ersten Kindes. In zweiter Ehe heiratete er eine junge Klavierschülerin – aber damals hatte er bereits mit schweren gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. 1938 wurde er von den Nationalsozialisten als der bedeutendste lebende Komponist Österreichs (damals „Ostmark“) bezeichnet und beauftragt, eine Kantate, „Deutsche Auferstehung“, zu komponieren. Aus diesem Grund wird er als „vorbelastet“ angesehen. Allerdings vollendete er diese Kantate nie – vielmehr schuf er zwei andere Auftragswerke. Im Februar 1939 starb er in Wien-Perchtoldsdorf.

Franz Schmidt komponierte Opern (s. u.), das berühmte Oratorium „Das Buch mit den sieben Siegeln“, die vorhin erwähnte Kantate (vollendet von Dr. Robert Wagner – UA 1949), Symphonien, Klavierkonzerte, Orchesterwerke, Kammermusik, Musik für Bläser, Musik für Orgel und Bläser, Orgelmusik, Orgelwerke.

Nur zwei Opern schuf der Meister. Die erste der beiden ist „Notre Dame“, eine romantische Oper in zwei Aufzügen. Das Libretto verfassten Franz Schmidt und Leopold Will nach Victor Hugos berühmtem Roman. Die Komposition zog sich über die Jahre 1902 bis 1904 – die Uraufführung erlebte das Werk 1914. 

Die zweite der beiden ist „Fredigundis“, eine Oper in drei Akten. Die Grundlage für das Libretto von Bruno Warden und Ignaz Welleminsky lieferte Felix Dahn. Die Komposition erfolgte in den Jahren 1916 bis 1921, die Uraufführung fand 1922 in Berlin statt. Aus diesen beiden Opern ist einzig sein Zwischenspiel aus „Notre Dame“ Opernfreunden noch geläufig.

In den Weihnachtstagen ist auch eine „Kinderoper“, „Hänsel und Gretel“, zu hören: Engelbert Humperdinck ist der Komponist. 1854 wurde er als Sohn eines Gymnasialoberlehrers in Siegburg geboren. Seine Mutter war die Tochter des Domsekretärs und –kapellmeisters in Paderborn - und durch sie wurde er mit den ersten musikalischen Werken vertraut gemacht. Ab dem 7. Lebensjahr erhielt er Klavierunterricht – in der Schulzeit, sowohl in Siegburg als auch in Paderborn, entstanden die ersten Kompositionen. Im Alter von 17 Jahren besuchte er Lortzings „Udine“ – und das war für ihn ein „Schlüsselerlebnis“. Sein Vater wollte, dass er einen „g´scheiten“ Beruf erlernte – und so begann er nach der Matura Architektur (Bauzeichner) zu studieren. Im Jahr 1872 bestand er die Aufnahmeprüfung im Kölner Konservatorium. U. a. war Ferdinand Hiller dort sein Lehrer.

Im Jahr 1876 gewann er einen Preis der Frankfurter Mozartstiftung und war somit finanziell unabhängig. So siedelte er nach München, wo er Schüler Franz Lachners (1803 – 1890; Oper z. B. „Catarina Cornaro“) wurde. Nebenbei studierte er an der Königlichen Musikschule u. a. bei Josef Rheinberger. Das Mendelssohn-Stipendium ermöglichte ihm dann 1880 einen Italienaufenthalt – hier begegnete er Richard Wagner. Das Meyerbeer-Reisestipendium führte ihn in den Jahren 1882/83 nach Frankreich, Spanien und Marokko. In den Folgejahren war er Hochschullehrer. Im Jahr 1892 heiratete er und hatte mit seiner Gattin 5 Kinder, darunter einen Sohn.

Im Jahr 1911 wurde er Direktor der Theorie- und Kompositionsakademie an der Hochschule für Musik in Berlin. Im September erlitt er in Neustrelitz einen Schlaganfall – und verstarb.

Er beherrschte die spätromantische Orchestrierungskunst in Verbindung mit Harmonie. Er komponierte Schauspielmusiken, Orchesterwerke, Chorballaden und auch Opern. 1893 erlebte „Hänsel und Gretel“ die Uraufführung. Es folgten „Königskinder“, 1897/1910, „Dornröschen“, 1902, „Heirat wider Willen“, 1905, „Die Marketenderin“, 1914, und „Gaudeamus“, 1919. Die erste Oper ist bekannt, die beiden nächsten Opern kennen nur „Fachleute“, die drei weiteren Opern nur Spezialisten.

Und natürlich kann man im Dezember auch mehrfach Opern von Giuseppe Verdi hören: Seine 15. Oper „Luisa Miller“, seine 21. Oper „Simon Boccanegra“, und seine 25. Oper (von 28) „Don Carlos“. Verdi hat zwei „Dogenopern“ komponiert, „I due Foscari“ – in Venedig und „Simon Boccanegra“ – in Genua spielend. Und einige seiner Libretti sind nach Vorlagen bedeutender Schriftsteller entstanden: 

Friedrich Schiller mit „Giovanna d´Arco“ (Die Jungfrau von Orleans)„I Masnadieri“ (Die Räuber), „Luisa Miller“ (Kabale und Liebe) und „Don Carlo“ (Don Carlos); 

William Shakespeare mit „Macbeth“, „Otello“ und „Falstaff“;

Victor Hugo mit „Ernani“ und „Rigoletto“; 

Eugene Scribe mit „I Vespri Siciliani“ (Die Sizilianische Vesper) und „Un Ballo in Maschera“ (Ein Maskenball); 

Lord Byron mit „I due Foscari“(Die beiden Foscari) und „Il Corsaro“ (Der Korsar).

Das heurige Jahr stand vor allem im November ganz im Zeichen von Giacomo Puccini aus Anlass seines 100. Todestages. Radio Klassik Stephansdom brachte eine hervorragende 4-teilige Serie über diesen Ausnahmekomponisten. Hier wurde am 11., 18., 25. November und 2. Dezember jeweils um 19:00 Uhr (Wiederholung am 14., 21., 28. November und 5. Dezember jeweils um 13:00 Uhr) sein Leben gut dargestellt – mit sehr interessanten Musikbeispielen. Und an 25 Tagen – bos einschließlich dem 29. November - wurde man nach den 7:00-Nachrichten mit „Nessun dorma“ (Keiner schlafe) aus seiner letzten Oper, „Turandot“ geweckt – von 25 verschiedenen Sängern vorgetragen. Eine wirklich sehr nette Idee! Aber auch in Ö1 wurde in der letzten Woche dieses großen Komponisten am Vormittag um 10:05 Uhr gedacht. Am 4. Dezember lernen wir Musik der Vorfahren von „unserem“ Giacomo Puccini kennen: Giacomo Puccini (1712- 1781), Antonio Puccini (1747 – 1832), Domenico Vincenzo Puccini (1771 – 1825) und Michele Puccini (1813 – 1864).

Das Jahr 2025 wird ganz im Zeichen von Johann Strauss (Sohn) stehen – da wird dessen 200. Geburtstages gedacht. Walzer, Polkas, Tänze, Operetten – lauter unsterbliche Melodien, die wir wieder hören werden dürfen.