ALBERTSHOF#
Dresden, die Stadt an der Elbe zählte einst zu den faszinierenden Kunstmetropolen von Weltrang und war eine der schönsten deutschen Städte voller architektonischen Juwelen. Weltberühmt aber ist Dresden durch die zahlreichen seltenen Kunstschätze, die seine Museen bergen. Die Stadt des August des Starken beeinflusst des Italienischen gab ihr auch den Namen Elbflorenz.. Im Zweiten Weltkrieg hatte die sächsische Residenzstadt sehr gelitten und vieles an pracht- und kunstvollen Sehenswürdigkeiten gingen für immer verloren. So auch das Savoy Hotel Albertshof, im Jahr 1903 errichtet.
Das Savoy Hotel Albertshof in Dresden entsprechend der vornehmen Eleganz des heutigen Dresden nimmt in der Hotelindustrie der Stadt eine Stellung ein, die sie mit jeder Weltstadt und jedem von deren ersten Häusern in Wettbewerb stehen lässt. Das Savoy Hotel Albertshof , das neueste und vornehmste Hotel Dresdens, befindet sich in der Sedanstraße am Bismarckplatz in prachtvollster modernster Umgebung, nur zwei Minuten vom Hauptbahnhof entfernt. Für den Wert eines Hotels ist nicht dessen Zimmerzahl maßgebend; Ein modernes Musterhotel soll der Inbegriff nicht nur der Eleganz und der technischen Vollkommenheit, sondern auch der Behaglichkeit sein. Das Savoy Hotel Albertshof hat nur hundert Fremdenzimmer; aber für Bedienung dieser Zimmer mit allen zugehörigen Nebenbetrieben sind ca. 80 Angestellte vorhanden. Die elektrische Beleuchtung liefert eine eigene Zentrale mit hundert Pferdekräften und aus über lausend Lampen durchflutet abends das ganze Haus eine blendende Lichtfülle. Der Haustelegraf meldet jeden Befehl eines Gastes gleichzeitig an fünf Stellen, eine eigene Telefonzentrale mit 26 Stationen ermöglicht eine bisher unerreichte Promptheit des bedeckenden Dienstes. Eine eigene Dampfwaschanstalt liefert dem Reisenden in vier Stunden tadellose Wäsche. Ventilatoren tragen gekühlte Luft im Sommer, erwärmte Luft im Winter in alle Teile des Riesenhauses und selbst im strengsten Winter durchströmt, dank der vortrefflichen Dampfheizung, alle Räume behaglichste Wärme. Der Fahrstuhl fährt Tag und Nacht. In den Fremdenzimmern hält die Eleganz mit der technischen Vollkommenheit gleichen Schritt. Zur Mehrzahl der Fremdenzimmer gehört ein eigenes Badekabinett, Perserteppiche bedecken den Fußboden, kostbare Gemälde schmücken die mit Seidentapete bespannten Wände, die Möbel sind wahre Prachtstücke des edelsten Geschmacks. Auf sämtlichen Korridoren dämpfen schwellende Smyrnaläufer den Schritt, so dass der auch noch durch Doppeltüren von der Außenwelt abgeschiedene Fremde nicht durch den geringsten Laut in seiner Ruhe gestört wird. Die Gesellschaftsräume überraschen durch die mit anheimelnder Behaglichkeit verbundene, vornehm künstlerische Pracht. Die Ausstattung des Restaurants und der Festsäle stammt von italienischen Künstlerhänden, ein Lesezimmer, Schreib-, Damen- und Rauchsalon ersetzen auch dem verwöhntesten Gast sein Heim. Trotz dieser außergewöhnlichen Eleganz sind die Preise und einer vortrefflichen Küche durchaus nicht höher als in anderen guten Hotels.
Die günstige Lage dieses mit einem Kostenaufwand von mehr als zwei Millionen Mark neu erbauten Hotels mit dem Vorzug eines modernen Bades. Sein schöner Garten, die Geräumigkeit und Eleganz seiner inneren Anlagen sind schnell in weiteren Kreisen bekannt geworden. Ein Einzelzimmer ist bereits für 2 Mark und ein Doppelzimmer für 5 Mark zu haben.
Von der Straße tritt man zunächst in eine 40 Meter tiefe und vier Meter breite Vorhalle, welche einen Durchblick nach dem Garten bietet und von welcher aus Marmorstufen in das Vestibule des Hotels führen. Flinke Pagen öffnen die Flügeltüren, der Fuß schreitet über schwellende Smyrnateppiche, großen Kaminen entströmt behagliche Wärme, und lautlos gleitet der Fahrstuhl mit seinen Gästen in die Etagen hinauf. Auch die billigeren, in den oberen Stockwerken gelegenen Zimmer lassen nichts von Behaglichkeit vermissen, vortreffliche Betten, bequeme Schränke, große englische Waschtoiletten.
Ohne das Haus zu verlassen, kann er hier in den kristallklaren Fluten eines marmornen Schwimmbassins oder in den luxuriösen Räumen eines russisch-römischen Bades die auf der Reise doppelt wertvolle Stärkung und Erquickung finden.
QUELLE: Ill Curorte Zeitung 20. Mai 1896 Bilder Seite 6 und 7, Ill. Curorte Zeitung 20. Juni 1900 Bilder Seite 6, 7, 8 ANNO Österreichische Nationalbibliothek
https://austria-forum.org/af/User/Graupp Ingrid-Charlotte/ALBERTSHOF