ALEXANDER NEHR#

Kunstschlosser
Alexander Nehr, Humorist

1925: Am vergangenen Mittwoch haben wir anlässlich des 70. Geburtstages eines unserer hervorragendsten Vertreter des Kunstgewerbes, des bekannten Kunstschlossers und Schmiedes, Alexander Nehr daran erinnert, dass Nehr der Schöpfer unseres Rathausmannes ist. Nun bekommen wir das folgende immerhin interessante Schreiben: „In Vertretung der Frau Friederike Wilhelm, der Tochter des im Jahr 1898 verstorbenen Eisenkonstrukteurs und Bauschlossers Ludwig Wilhelm, ersuche ich höflichst um Feststellung, dass der eiserne Rathausmann nicht von Alexander Nehr, sondern von Ludwig Wilhelm geschaffen und der Gemeinde Wien anlässlich der Erbauung des neuen Rathauses geschenkt wurde.

Ich bemerke übrigens, dass diese Tatsache niemals in Zweifel gezogen wurde und dass fast sämtliche Wiener Zeitungen anlässlich des Todes des Herrn Ludwig Wilhelm ehrende Nachrufe brachten, in denen des Umstandes, dass er der Schöpfer und Spender des eisernen Rathausmannes gewesen ist, besonders gedacht wurde.

Herr Ludwig Wilhelm erhielt auch einen vom 18. Oktober 1882 datierten Brief des damaligen Bürgermeisters Eduard Uhl, in welchem ihm für die Widmung des eisernen Rathausmannes die, wie es in diesem Schreiben heißt, „ein glänzendes Zeugnis von echtem Bürgersinn gibt“ der Dank ausgesprochen wurde.

Durch Aufnahme dieser Richtigstellung in Ihrem geschätzten Blatt würden Sie mich zu Dank verpflichten. Ich zeichne hochachtungsvoll Dr. Siegmund Freund, Rechtsanwalt

Hierzu haben wir zur Aufklärung folgendes zu bemerken: Die Rolle, die der seinerzeit in der Rossau, Hahngasse 10 bis 12, etablierte Schlosser Ludwig Wilhelm bei der Schaffung des Standartenträger auf dem Wiener Rathausturm gespielt hat, ist gewiss, eine sehr lobenswerte, und wir selbst haben sie in der Nummer „Kronen Zeitung“ vom 17. August vorigen Jahres, als wir die Feststellung veröffentlichten, dass der Rathausmann nicht aus Eisen, sondern aus Kupfer ist, nach voller Gebühr gewürdigt. Herr Wilhelm hat nämlich die Kolossalfigur auf eigene Kosten in seiner Werkstatt herstellen lassen und anlässlich der Erbauung des Rathauses der Gemeinde Wien zum Geschenk gemacht. Dafür wurden ihm auch die einer so hochherzigen Spende entsprechenden Ehrungen und Auszeichnungen zuteil.

Der Meister aber, den Herr Wilhelm zur Herstellung des Rathausmannes engagiert hat, war Alexander Nehr, Herr Nehr hatte damals schon seine eigene Werkstatt in der Porzellangasse und übersiedelte für die Zeit der Schaffung des Rathausmannes in die viel größere Schlosserei des Auftraggebers. Es ist historisch festgestellt, dass der Dombaumeister Schmidt mit Herrn Nehr im Waffenmuseum das Modell zu den Standartenträger auswählte und dass er auch sonst die künstlerische Einzelheiten mit ihm besprach, es existiert weiter noch die fotografische Aufnahme, die vor der Aufsetzung des Rathausmannes hergestellt wurde, und auf der neben dem Rathausmann dessen Schöpfer Alexander Nehr zu sehen ist – sonst niemand.....

Am 3. Februar 1930 fand in den einstigen Betriebsräumen der Kunstschlosserei Alexander Nehr die Versteigerung der Fabrikseinrichtung und des Mobiliars statt. Alexander der Ältere war der bedeutendste Kunstschmied seiner Zeit und seiner Werkstätte entstammten viele der bekannten Schmiede- und Schlosserverzierungen, die in den neunziger Jahren an öffentlichen Gebäuden und Kirchen angebracht wurden. Sein Sohn konnte den Betrieb nicht aufrechterhalten; das gegen ihn eingeleitete Konkursverfahren wurde nicht durchgeführt, weil er die Gebührenkaution nicht erlegen konnte.

Das Innere der Fabriksräume macht einen sehr traurigen Eindruck. Alles ist verwahrlost und verrostet, die Fenster zerschlagen und gegen Luftzug mit Pergamentpapier verklebt,auf denen sich künstlerisch ausgeführte Ornamentzeichnungen befinden. Von den Maschinen war bereits ein Teil abverkauft; was noch übrig war, fand nur bei ausgesprochen billigem Preis Absatz. Im oberen Stockwerk wurden Liebhaberwerte feilgeboten; antike Schlösser, reizende Modelle von eisernen Wandtreppen, aus Kupfer gegossene Blumen und Blattpflanzen und ein prachtvoller eiserner Kaminvorsetzer. Trotz des niedrigen Preises fanden diese Gegenstände überhaupt kein Interesse. In einem Stübchen sah man die Büste des Firmengründers, von Kranzwidmungen umgeben mit der Inschrift; „Dem Meister Nehr“. Auf einem Piedestahl daneben steht das Modell des Deutschmeisterdenkmals am Schlachtfeld von Königgrätz und des Obelisk „Souvenir an Aspern, Fürst Liechtenstein lobt einen feindlichen Kürassier“, endlich, besonders ins Auge fallend, ein großes Bild des „Standartenträgers am neuen Wiener Rathaus, angefertigt im Jahr 1882“.

Was verkauft wurde, ging alles nur zum geringsten Angebot ab. Die Käufer waren Leute aus der Branche Schmiede und Schlosser. Die ganze Versteigerung ergab kaum 1500 Schilling. Die Fabriksräume selbst – gegenüber dem Franz Josephs Bahnhof gelegen - sind sehr ausgedehnt und günstig gelegen; die Verlassenschaft nach Alexander Nehr sen, konnte sie daher bereits an eine ausländische Firma verkaufen, die schon am 15. d. mit der Adaptierung der Fabrik zu einer großen Garage beginnen will.

Die 20er Jahre brachten Alexander Nehr nur Unglück. So erfuhr man durch „Die Stunde“ Belgrad am 23. Dezember 1925, dass am 14. Dezember die Leiche eines gut gekleideten Mannes an das Ufer der Save geschwemmt wurde. Wie die Polizei feststellte handelte sich bei dem Toten um Gustav Simon, Schlossermeister, der in der Firma Alexander Nehr arbeitete. Er war im Auftrag der Firma Biro & Wagner, nach Sofia unterwegs um beim Bau des Palais einer Versicherungsgesellschaft die Leitung zu übernehmen. Da die Firma Biro keinen eigenen Mann entbehren konnte, hatte man sich an Alexander Nehr gewandt und Gustav Simon wurde ihnen vertraglich zur Verfügung gestellt.

Herr Simon fuhr am 6. vom Südbahnhof über Agram nach Belgrad. Seine Gattin bekam am 11. eine Ansichtskarte, der Stempel trug das Datum vom 9. Die Ansichtskarte weist eine Korrektur auf. Eine Verspätung in Agram von 28 Stunden wurde auf 18 Stunden geändert. Außerdem hatte Simon von seiner Firma 6 Kuverts, die bereits mit der Adresse der Firma Nehr versehen waren mitbekommen um von den Fortschritten der Bauarbeiten an seine Firma zu berichten. Am 11. brachte die Post einen derartigen Brief, als Nehr diesen öffnete, fand er zu seiner Bestürzung ein leeres Blatt Papier darin. Nehr erstattete sofort Anzeige. Auch die Firma Biro wurde von ihm verständigt, wo Ing. Kunert alles veranlasste, das geheimnisvolle Schicksal des Schlossers aufzuklären. Biro besaß in Belgrad eine Zweigstelle und verständigte auch die Bauleitung in Sofia. Aus Belgrad kam keine Antwort, man nahm nun an, dass Simon ermordet worden ist. Er lebte in geordneten Verhältnissen, war seit 26 Jahren bei der Firma angestellt und gilt als tüchtiger Vorarbeiter seines Faches. War 48 Jahre alt, hatte Frau und Kind und stammte aus Güns im Burgenland, war Protestant, sprach Deutsch und Ungarisch,

Im Jänner 1926 trafen aus Belgrad ungereimte Nachrichten ein. Eine von ihnen behauptete Bootfahrt konnte nicht stattfinden, da der Fluss vereist war. Das Außenministerium hatte sich mit dem Generalkonsulat in Belgrad in Verbindung gesetzt und diese Antwort erhalten. Die Bootfahrt sollte am 10. Dezember stattgefunden haben, zu dieser Zeit wurde die Leiche Simons bereits obduziert und vom Polizeiarzt festgestellt, dass der Tod bereits am 8. eingetreten ist, Am 7. Dezember hatte Simon den Zug nach Sofia bestiegen, ist aber wenig später aus den bereits anfahrenden Zug abgesprungen so das Bahnhofspersonal, und da diese Handlung strafbar war, wurde er zur Bahnhof Gendarmerie gebracht wo erfolgendes zu Protokoll gab; Er wurde im Zug von jemanden erkannt, der ihn bedrohte. Er konnte sich nur retten durch den Sprung aus dem Zug. Doch die Polizei glaubte ihm nicht und meinte er sei betrunken und sehe Gespenster. Es gab einen jugoslawischen Arbeiter Ilia Husmanovich, der wegen Familienangelegenheiten vor einem halben Jahr die Firma verlassen hätte. Simon ist kein Trinker und hat auch nie über Selbstmord gesprochen.

September 1930: Das Wiener Handelsgericht hat das Konkursverfahren über die Verlassenschaft nach Alexander Nehr eröffnet. Zum Masseverwalter wurde Dr. Alfred Antal, Lugeck 6, bestimmt.

Eine burgenländische Zeitung äußerst sich über den Rathausmann. Alexander Nehr Schlosserwerkstätte unter dem Hammer. Ein alter Volksaberglaube, der auch schon wiederholt in das Wiener Schrifttum Eingang gefunden hat, will wissen, dass das Erscheinen des eisernen Rathausmannes Unglück bringt. Soviel steht jedenfalls fest, dass er seinem Erbauer, dem Wiener Kunstschlosser Alexander Nehr, über dessen tragisches Schicksal schon vor längerer Zeit berichtet wurde, kein Glück gebracht hat. Nun hat sich der letzte Akt in der Tragödie des Hauses Nehr abgespielt.

Am 22. Oktober 1932 werden es 50 Jahre, seit der berühmte „Eiserne Rathausmann“, nach dem alten „Steffel“ das bekannteste Wahrzeichen Wiens, die Spitze des Rathausturms schmückt. Zahllos sind die Legenden, die sich um diese Figur gebildet haben, zahllos die Histörchen, die man sich von diesem Prachtwerk österreichischer Schmiedekunst erzählt. Allgemein bekannt ist, dass der „Eiserne Rathausmann“ eine Schöpfung des Wiener Kunstschlossers Alexander Nehr ist, der vor nicht langer Zeit - am 28. Februar 1928, im Alter von 73 Jahren starb. Von der Entstehung des Standbildes erzählt man folgende Geschichte: Schon im Alter von 27 Jahren begann Nehr an dem Modell zu einer Ritterrüstung zu arbeiten. Nach langen Jahren bekam auch der Erbauer des Rathauses das Modell zu sehen, das ihm so ausnehmend gut gefiel, dass er Nehr den Auftrag zur Fertigstellung verschaffte, Angeblich verwendete Nehr, der sich zwar sehr bescheiden „Handwerker“ nannte, in Wirklichkeit aber ein großartiger, talentierter Künstler der sich in ihm verbarg, als Vorbild für sein Werk die historische Ritterrüstung Kaiser Maximilians.

In vier Monaten angestrengter Arbeit war die Rüstung gehämmert, nicht aus Eisen, wie man allgemein glaubt, sondern aus 4 Millimeter starken Kupferplatten. Als das Standbild fertig war, wog es 3600 Kilogramm. Drei Meter hoch wurde die Figur, und mit dem Sockel, auf dem sie stand, etwas über 6 Meter. Die Fahnenstange, fast 6 Meter lang ist aus hart gehämmertem Stahl, die drehbare Wetterfahne läuft auf Kugellagern und ist aus Kupfer, 7 Kilo schwer. Die Fahnenstange schließt oben mit einen vergoldeten Morgenstern mit einer Platinspitze ab, und dient gleichzeitig als Blitzableiter. Das befürchtete Naturereignis trat 1910 ein, und Nehr musste abermals diese unheimliche Höhe erglimmen und die abgeschmolzene Platinspitze ersetzen, dabei entdeckte er zu seinem Ärger, dass die Elektriker die den Schaden untersuchten sich am Rathausmann namentlich mit einem spitzen Gegenstand verewigt hatten.

Sowohl die Stephansturmspitze wie auch jetzt die Spitze des Rathauses sind in dieser luftigen Höhe ständig in Bewegung. So schwankt der Rathausmann bei Sturm bis zu 25 cm, doch klug wie man zu dieser Zeit war, versah man den Ritter mit einer Vorrichtung die verhindert, dass der kupferne Hüter des Rathauses je abzustürzen drohe, denn der Sockel war durch ein System von Stahlringen und Gewinden verbunden, eine lange Stange aus Bessemer Stahl an deren Ende eine gusseiserne Kugel mit 800 kg befestigt ist. Wie man sieht, eine wahre Glanzleistung!

Am 20. Oktober 1882 war der Rathausmann auf einem mit Reisig geschmückten Wagen zum Rathaus gebracht und im Rathauspark aufgestellt. Dann kam der große Tag an dem der fertig gestellte Turm mit dem Kunstwerk gekrönt werden sollte.

Nun galt es, dieses Unikum auf den 109 m hohe Mittelturm zu schaffen. Dieses Schauspiel des „Bannerträgers der geharnischten städtischen Söldner“ wie seine richtige Bezeichnung lautet, konnten sich die Wiener keineswegs entgehen lassen und kamen in Scharen herbei geströmt. Auch sein Titel mit dem sie nicht viel anzufangen wussten, wurde bald in „Rathausmann“ umfunktioniert. Übrigens er hat Schuhgröße 80. Der Gemeinderat mit Bürgermeister Uhl waren ebenfalls versammelt um dieser außergewöhnlichen Krönung beizuwohnen.

Nun wie sollte man den schwergewichtigen Söldner überhaupt auf seine „Aussichtswarte“ bringen. Zuerst dachte man daran ihn in Teile zu zerlegen, diese Idee wurde aus verschiedenen Gründen wieder fallen gelassen. Extra starke Winden und Flaschenzüge wurden konstruiert um den Riesen der in ein aus starken Eichenbohlen und Eisenschienen gearbeitetes Gehäuse eingeschlossen, das durch armdicke Ketten mit den Hebeapparaten verbunden war. Als es endlich nach umständlichen Vorbereitungen losging, hielt die riesige Menschenmenge den Atem an. Die hölzerne Behausung mit dem Ritter begann langsam in die Höhe zu schweben. In einer knappen Stunde war das Werk vollbracht. Alles war gut gegangen. Oben warteten bereits die Monteure mit ihren Hilfskräften um das neue „Wahrzeichen Wiens“ festzuschrauben. 75 Kilogramm wiegen die Schraubenmuttern, mit denen der Rathausmann an der schmalen Plattform des Turmes festgehalten ist. Die Befestigung erfolgte in der Weise, dass man am Sockel der Figur eine etwa 15 Meter lange Stahlstange anbrachte, die in das Turminnere hineinragt und an deren Ende eine Gusseisenkugel angeschmolzen ist. So wirkt diese Stange mit dem an ihr hängenden Gewicht wie ein Pendel, das die Erschütterungen der Figur bei Sturm und die so hervorgerufenen Schwankungen in der einfachsten Weise paralysiert.

Als Nehr 70 Jahre alt war, da gab es große Ehrungen für ihn, und als er starb, da widmete ihm die Gemeinde ein Ehrengrab, Vielfach unbekannt ist, dass der Sockel des Rathausmannes eine Inschrift trägt. Dort steht nämlich zu lesen; „Ludwig Wilhelm, Schlossermeister, Alexander Nehr, Vorarbeiter, Modelliert Franz Gastell 31. X. 1882“ Was geht nun aus dieser Inschrift hervor? Erstens, dass das richtige 50jährige Jubiläum des Rathausmannes nicht auf den 22. sondern auf den 21. Oktober fällt, zweitens, dass Nehr seinen Ruhm mit anderen Personen teilen musste. In der Festschrift, die anlässlich der Eröffnung des Rathauses an alle Teilnehmer des feierlichen Aktes verteilt wurde, steht darüber nur in knappen Worten „Bildhauer Franz Gastell stellte das Gipsmodell her, nach dem Ludwig Wilhelm den Standartenträger des großen Turmes verfertigte“ Sei dem wie immer; der Name Nehrs bleibt unvergessen. Nachdem die Aufsetzung und Befestigung glücklich beendet war, versammelte Baumeister Schmidt die Werkführer und Nehr auf dem obersten Gerüst des Turmes, ihnen zu Füßen das wunderbare Panorama der immer schöner werdenden Donaumetropole. Vor sich hatte er drei gefüllte Weingläser stehen. Fanfaren verkündeten den Gästen im Arkadenhof, dass Schmidt drei Trinksprüche ausbringen wollte.

Die ersten Worte galten dem Kaiser, eine im Hof befindliche Militärkapelle spielte die Volkshymne.Nach altem Brauch warf der Dombaumeister das leere Glas in den Hof hinab, wo es klirrend aufschlug. Der zweite Trinkspruch war dem Vaterland gewidmet, nun erklang Suppes „O du mein Österreich“, auch das zweite Glas zerschellte, sein dritter Trinkspruch galt der Residenzstadt Wien mit seiner Bildung und Kultur, daraufhin erklang des Walzerkönigs berühmte Schöpfung „An der schönen bauen Donau“ das Glas wurde geworfen, doch es blieb still, später fand man es unversehrt im Sand liegend. Man kann es im Wien Museum bewundern. Auch der neue „Rathausgast“ wurde mit einer Rede des Erbauers Schmidt gewürdigt, die Urkunde, von Dombaumeister Schmidt eigenhändig geschrieben, bezeugt seine Echtheit.

Alexander Nehr wurde am 30. Jänner 1855 in Baja bei Fünfkirchen Ungarn geboren. Sein Vater, der Baumeister Johann Nehr, verstarb sehr früh. Daher musste Alexander das Realschulstudium aufgeben und trat bei einem Schlosser in Fünfkirchen in die Lehre.. 1873 kam er nach Wien und arbeitete in den größten Schlossereien Wiens als Gehilfe unter anderem an der Konstruktion der Rotunde, an den Toren des Burgtheaters und an den Gittertoren der französischen Botschaft. 1882 eröffnete Nehr im 9. Bezirk, Porzellangasse 20 eine eigene Werkstätte.

In den Jahren 1872 bis 1883 entstand das neue Rathaus. Ludwig Wilhelm der Wiener Schlossermeister der bei diesem Bau zahlreiche Schlosserarbeiten ausführte, suchte einen geeigneten Mann der den Rathausmann verfertigen konnte. Vom Dombaumeister Schmidt wurde ihm Nehr empfohlen. So übersiedelte Nehr in dessen Werkstatt Hahngasse 8-10.Im Waffenmuseum des Arsenals wählten Nehr und Schmidt ein Modell aus, Ihre Wahl fiel auf die Rüstung Kaiser Maximilian I., Der Bildhauer Franz Gastell hatte ein Modell des Standartenträger entworfen, doch Nehr ließ sich von der Rüstung im Arsenal inspirieren.

Im 9. Wiener Gemeindebezirk wurde nach ihm eine Gasse benannt.

Alexander Nehr erhielt zahlreiche Auszeichnungen, nahm an allen großen Ausstellungen teil.

Unter den vielen Werken schuf er die Kaiserkrone des mächtigen Doppeladlers auf der Wiener Hofburg, sowie Gittertore und Stiegengelände dieses Bauwerkes, Teile der Kuppelkonstruktion und Galeriegitter der Kaiserin Elisabeth Gedächtniskirche auf dem Hochschneeberg, Bronze geschmiedetes Eingangsgitter zur Gruft im Schloss Artstetten, Deutschmeister Kriegerdenkmal bei Königgrätz und vor allem am bekanntesten der Rathausmann, die Frucht- und Produktenbörse in der Taborstraße, Bronze Schmiedearbeiten für das Wiener Konzerthaus, für Wilczeks Burg Kreuzenstein, Ludwig II., 5 Kopien Ambraser Rüstungen usw.

QUELLEN:Wiener Zeitung, 21. Oktober 1948, S 4, Ill. Kronen Zeitung, 17. August 1924, S 2, 8, Februar 1925, S 3, Reichspost, 4. Februar 1930, S 5, Die Stunde 23. Dezember 1925, S 3, 28. Jänner 1926, S 6, Wr. Geschichtsblätter 1971 H 3; S 16, Neue Eisenstädter Zeitung, 9. Februar 1930, S 5, Kleine Volkszeitung 26. September 1930, S 7, Humorist Juli 1888 , Bild ANNO Österreichische Nationalbibliothek

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HINWEIS:

  • Alexander Nehr (AustriaWiki)