COTTAGE BRUNNEN#
Im Jahr 1872 wurde auf Initiative Edmund Kral und Heinrich Ferstl der Cottage Viertel-Verein gegründet. Erzherzog Karl Ludwig wurde der erste Protektor dieses Vereines.
Am 8. Oktober 1906 wurde auf dem Oktogon an der Kreuzung der Karl Ludwig-Straße und Hasenauerstraße im Währinger Cottage das Brunnen Denkmal enthüllt, das ein Werk des Bildhauers Edmund Hofmann von Aspernburg – zum Andenken an den Erzherzog Karl Ludwig errichtet wurde.
In Vertretung des Kaisers wurde die Enthüllung von Erzherzog Rainer vorgenommen, währenddessen sang der Döblinger Männergesangverein einen von Dr. Trubert verfassten Weihespruch.
Zur Errichtung des Denkmals hatte sich bald nach dem Tod des Erzherzogs ein Komitee gebildet, das unter Vorsitz des Hofrates Prof. Tschermak aus den Herren Hofrat von Catharin (Vizepräsident), Bankier Leopold Langer (Kassier), Edgar von Spiegl, Professor Ritter von Zumbusch und Hofrat L. B. Hahn bestand.
DAS DENKMAL
Bereits im Jahr 1900 legte der ungarische Bildhauer Edmund Hofmann von Aspernburg einen ersten Entwurf vor. Die Aufgabe, das Denkmal mit einem Monumental Brunnen zu vereinigen und das .Ganze dem großen, von hohen Villen umrahmten Oktogon, das 64 Meter im Durchmesser hatte, anzupassen, war sehr schwierig. Es war Edmund von Hofmann gelungen, ein Werk von harmonischer Gesamtwirkung zu schaffen.
In der Mitte des großen Platzes umkränzt eine Gartenanlage von Blumen und Sträuchern ein um drei Stufen erhöhtes Plateau und eine steinerne Umrahmung von Robert Ullmann, deren Kugelvasen mit Pinienzapfen, Muscheln, Fischen und Voluten mit Fischköpfen architektonisch zwischen dem Garten und dem prächtigen Brunnenbau vermitteln, in dessen Mitte das eigentliche Denkmal sich erhebt. Auf einem Block von Konopischt Granit steht ein schlanker Obelisk mit Adler. 11 Meter hoch. Vorn und rückwärts am Mittelaufbau sind Plattformen, rechts und links Wasserbassins durch Bronzegitter von einander getrennt. Auf den vier Eckpfeilern sieht man die Wappen der Habsburg-Lothringer. In der Höhe von 3 Metern am Obelisk sind vorne zwei allegorische Frauengestalten, 260 Zentimeter hoch, die huldigend zu dem Medaillon Bildnis des Erzherzogs über ihnen die Blicke lenken. Stehend zeigt die „Wissenschaft“ mit der Linken auf das Porträt und hält mit der Rechten ein Lorbeerreis empor. Die „Kunst“ erhebt sich aus kniender Stellung, im rechten Arm ein Blumenfeston haltend, mit der Linken das Gewand raffend.Das Bronzerelief des Erzherzog in mehr als doppelter Lebensgröße hängt am Lorbeer- und Blumenfestons. Auf der Rückseite des Obelisken befindet sich die Schrifttafel mit der Inschrift: Dem edlen Menschenfreunde, dem erlauchten Förderer von Kunst, Wissenschaft, Handel und Gewerbe in Dankbarkeit gewidmet 1906.“
Der Feier wohnten bei: Erzherzog Franz Ferdinand mit seinem Kammervorsteher Rumerskirch, Maria Theresia mit Hofdame Majlath, Erzherzog Ferdinand Karl, und noch weitere Persönlichkeiten,
Dann folgten die üblichen Ansprachen, anschließend wurde die neue Sehenswürdigkeit von Wien bekränzt. Den Zweiten Weltkrieg überlebte das Denkmal nicht.
EDMUND HOFMANN von ASPERNBURG
Am 31. März 1930 einem Sonntag, starb der Senior der Wiener Bildhauer Hofmann von Aspernburg im Alter von 83 Jahren nach langem schweren Leiden. Der Verstorbene war Schüler des Meisters Zumbusch. Zu seinen Hauptwerken zählen die Zentauren Gruppe vor der Akademie der bildenden Künste, sowie das Kolossal Standbild „Kampf des Herkules mit der Hydra“ vor dem Burgtor.. Seine großartigen Schöpfungen sind als öffentliche Denkmäler, würdige Grabmonumente, fantasievolle Brunnen u.a. über das gesamte Gebiet der ehemaligen österreichisch-ungarischen Monarchie zerstreut. Bekannt sind in Wien sein Friedrich Schmidt-Denkmal, das zu den besten, realistischen Bildnis Figuren Wien gezählt werden, der Karl Ludwig Brunnen und die vielen hochwertigen Skulpturen an den Prunkbauten der Ringstraße wie Burg, Staatsmuseen, Parlament, Rathaus, Burgtheater, Universität u.a. Unbestritten zählt der Meister zu den besten Künstlern aus der Epoche der Wiener Stadterweiterung. Am 29. März 1895 wurde er mit dem Ritterkreuz des Franz Joseph I. Ordens ausgezeichnet.
Prof. Hofmann-Aspernburg war in der letzten Zeit andauernd krank und konnte sich schon lange nicht mehr seiner künstlerischen Arbeit widmen.
Im Jahr 1932 waren in einer Gedächtnis Schau die beiden Plastiken von Prof. Hofmann von Aspernburg die Traditionen seiner Lehrer Kundmann und Zumbusch bis in unsere Zeiten weitergeführt und den „Wiener Ringstraßenstil“ bis ins Alter gepflegt. Er hatte noch Gelegenheit an den großen Bauten der Glanzzeit Franz Josephs I., der ihm den Adel verlieh, mitzuwirken und sich an der bildnerischen Ausschmückung des Wiener Rathauses, der Universitär, des Parlaments, des Burgtheaters und des Kunst- und Naturhistorischen Museums zu beteiligen. Von ihm stammen die Brunnen Gruppen beim Maria Theresien-Denkmal, und zahlreiche Kaiserstandbilder. Grabdenkmäler, Porträtbüsten und Kleinbronzen. In der Ausstellung waren bloß die zwei letztgenannten Kategorien durch Originale vertreten, von Hofmanns Großplastiken sah man nur Gipsmodelle, die aber hinreichen, um uns die einer bereits historisch gewordenen Epoche angehörende Leistung dieses geschmackvollen und produktiven Bildhauers zu vergegenwärtigen. So die Würdigung aller Experten über das einstige Genie der Bildhauerkunst.
Quellen: Verschiedene Zeitungen der ÖNB
https://austria-forum.org/af/User/Graupp Ingrid-Charlotte/COTTAGE_BRUNNEN