FARBENRAUSCH#
Einst wurde im Augarten Parterre in Wien eine Dahlien Schau in ihrer bunten Vielfalt präsentiert. .Jede Formation in einem anderen Farbenspiel und das geschah nach dem Zweiten Weltkrieg in den Fünfziger Jahren.
Die Dahlie ist der Star und Alleinherrscherin des Spätsommers und begeistert durch ihre Blütenpracht von reinem Weiß über Gelb, Orange und Rosa bis hin zu einem Dunkelrot und blühen einfarbig, mehrfarbig, geflammt, marmoriert, aber auch die Blütenform ist äußerst abwechslungsreich. Insgesamt gibt es 15 Dahlien Klassen.
Wie so viele Pflanzen Schönheiten kamen sie aus weiter Ferne zu uns.
VERGANGENHEIT
Nachdem Amerika 1492 entdeckt worden war, begannen allmählich die Eroberungszüge.
Hernando Cortez darf als erster Europäer 1520 die farbenprächtigen Dahlien in den Gartenanlagen der Azteken in Augenschein nehmen.
Bei den Azteken hatte die Pflanze eine besondere Bedeutung. Die roten Blütenblätter die zu Boden fielen, waren für sie das Blut der Freunde.
Die ersten Abbildungen von Dahlien 1651 verdanken wir dem spanischen Arzt Franzisco Hernandez, der zwei Reisen nach Mexiko unternommen hatte in seinem Werk „Rerum medicarum Novae Hispaniae thesaurus seu Nowa plantarum , animalium et mineralium Mexicanorum Historia“ das in Rom veröffentlicht wurde.
Der Direktor des Botanischen Gartens in Mexiko City Vincente Cervantes , sandte 1789 seinem Kollegen Antonio José Cavanilles Dahlien Samen nach Madrid und 1790 blühten die ersten Dahlien in Europa. Da die Pflanze noch, nicht wissenschaftlich erfasst war, gab er ihnen einen Namen und zwar zu Ehren des damals gerade verstorbenen schwedischen Botanikers Andreas Dahl (1751- 1789), der ein Schüler Linnés gewesen, nannte er die neue Pflanzengattung Dahlia.
1791 wurde ihre Erstbeschreibung der Typus-Art Dahlia pinnata veröffentlicht. Einige Jahre später wurden Dahlia coccinea und Dahlia rosea beschrieben.
Als 1800 Dahlia Knollen in Paris eintrafen war man enttäuscht, denn sie wurden als ungenießbar empfunden.
Diese neue Blumenart war auch Alexander von Humboldt nicht entgangen und er kehrte 1804 mit Dahlien Samen anderer Schattierungen nach Europa zurück und sorgte dafür, dass sie in Europa bekannt wurden.
1808 war die Dahlie zur beliebtesten Zierpflanze aufgeblüht
Bereits 1809 wurde die weiße Sorte der Dahlie der Öffentlichkeit vorgestellt
1818 kannte man die Dahlie in ihrer gesamten Farbenpracht Englische Kataloge informieren bereits über 18 gefüllte und 100 bis 150 einfache Dahlien Sorten
1828 das Sortiment wird durch Früh blühende Zwergsorten bereichert
Ein Schweizer Sammler konnte 1831 bereits mit 1.500 Sorten aufwarten
LIEBLINGSBLUME
So wurde die Dahlia immer bekannter und berühmter.
Die Dahlie ist Mexikos Nationalblume und ist in ihrer Heimat als Acocotli bekannt.
In London wurde die Dahlie 1903 zur neuesten englischen Modeblume und verdrängte die Chrysantheme, die König Eduard VII., schon als Kronprinz favorisierte und nach der Orchidee ohne die sich Chamberlain nie in der Öffentlichkeit zeigte, Elegante Herren an der Themse tragen jetzt nur weiße oder gelbe Dahlien im Knopfloch
Die Dahlie anvancierte zur schönsten Blume unseres Erdteils und drängte ,sämtliche beliebte Blumen in den Hintergrund, ob sie den Höhepunkt ihres Ruhmes schon erreicht hat?
Bei der Herbstmesse 1927 war die Modeblume Messe Teilnehmerin.
Im August 1928 fand in Klosterneuburg eine Dahlien Ausstellung statt.
Mit der Entdeckung des Badianus Manuskriptes 1929 in der Bibliothek des Vatikans fand man die ersten Darstellungen aus dem Jahr 1552 von Martin de la Cruz und der späteren Übersetzung ins Lateinische von Juan Badiano, beides Indianer aus Xochimilco. Das Manuskript wurde 1990 an die Mexikaner zurück gegeben.
Wer in den dreißiger Jahren zufällig an einer Kolonie von Kleingärten vorbei kam war überwältigt von der Farbenfülle und dem Formenreichtum der allerorten prangenden Dahlien. Einer wollte den anderen mit seiner Dalien Pracht übertreffen. Man merkte, die Mexikanerin war und blieb der Liebling der Gartenwelt.
Die Dahlie war auch als Georgina bekannt, diesen Namen erhielt sie von dem deutschen Botaniker Willdenow der im Jahr 1804 zu Ehren des Sibirien Forscher Georgi der schönen Pflanze den Namen Georgina verlieh.
Große Mode wurde die Dahlie erst eigentlich nach dem Krieg geworden und durch die Kleingartenbewegung.
DAHLIEN HAUPTSTADT
1941 war Wien in Bezug der Dahlien Zucht an erster Stelle . Damals gab es in Gersthof in Sievering und anderen Vorstädten Dahlien Felder die alljährlich eine ganz besondere Sehenswürdigkeit darstellten und jeden Blumenliebhaber an diesen Dahlien Kulturen seine große Freude erleben und Wiens Ruhm als Dahlien Stadt bestätigten.
Die Sorte Seeperle wurde auf der Blumeninsel Mainau ausgezeichnet.
Glaubt man gar der mexikanische Stern mit seiner üppigen Farben Orgie sei längst verklungen, der irrt, die Dahlie erlebt derzeit abermals eine Renaissance. Es gibt neue Sorten mit Durchmesser von 30 cm. Heute schätzt man 20.000 bis 30.000 Sorten auf der gesamten Welt.
QUELLEN: Humorist 7. Oktober 1847, S 4, Der Adler, 13. Dezember 1839. S 4. Wiener Landwirtschaftliche Zeitung 1. September 1897, S 1. Grazer Tagblatt 30. September 1899, S 1, ANNO Ösrerreichische Nationalbibliothek Bilder: I.Ch. Graupp
https://austria-forum.org/af/User/Graupp Ingrid-Carlotte/FARBENRAUSCH