JUSTIZPALAST BRAND#

Architekt
Alexander Wielemans

Der Justizpalast der in diesem Drama im Mittelpunkt steht, wurde 1881 nach Entwürfen von Alexander Wielemans im Stil der deutschen Renaissance errichtet. Die Kosten beliefen sich damals auf 2,712.000 Gulden.

Nachdem am 14 Juli 1927 der Freispruch von Schattendorf bekannt wurde, kam es am 15. Juli 1927 vor dem Justizpalast zu Demonstrationen der sozialdemokratischen Arbeiter, die beim Parlament bereits eine kleine Gruppe von Polizisten verjagt hatten.

Bei den Unruhen wurden vier Sicherheit Wache Beamte und ein Kriminalbeamter dabei getötet. Auf Seite der Demonstranten wurden 77 Personen getötet. 57 schwer und 196 leicht (NWJ).,

WIE ES DAZU KAM

Wie weiter bekannt wurde sollen es über tausend Demonstranten gewesen sein, an ihrer Spitze marschierten Kommunisten, unter ihnen viele Arbeiter der Warchalowski Werke, denen sich zahlreiche halbwüchsige Jungen und allerlei lichtscheue Elemente anschlossen. Leute aus diesen Reihen steckten den Justizpalast schließlich in Brand, . und behinderten die eingetroffenen Feuerwehrleute den Brand zu löschen. Gleichzeitig wollten andere Arbeiter, die Universität stürmen, das ihnen nicht gelang. Dafür wollten sie nun zur Lichtenfelsgasse wo es eine Polizeistube gibt.Um das zu verhindern, hatte man sogar Glöckel aus seinem Büro geholt, doch er konnte die aufgebrachte johlende Menge nicht beruhigen, im Gegenteil, sie holten sich aus der Stadiongasse, wo ein Straßenkörper ausgebessert wurde, Steine. In wenigen Sekunden war der grobe Schotter entwendet. In der Reichsratsstraße wurde ein ganzes Gerüst auseinander genommen, die Latten waren nun die Waffen der Aufgebrachten. Dann tauchten Männer mit Eisenstangen auf. Auf ging es zur Wachstube in die Lichtenfelsgasse. In der Wachstube waren etwa 50 Polizisten versammelt. Steine sausten durch die Fenster in die Wachstube. Es entspann sich ein furchtbarer Nahkampf. Manche der Beamten konnten zu Parteien ins Haus flüchten. In der Wachstube selbst bracht ein furchtbarer Tumult los Die Einrichtungsgegenstände wurden auf die Straße geschleudert, die Strohsäcke zerrissen, die Monturen der Beamten zerfetzt und als alles demoliert worden war, legte man Feuer. Die Feuerwehr hatte es auch hier schwer an den Brandherd vorzudringen. Vor der brennenden Wachstube spielten sich schreckliche Szenen ab. Tandler und Böhm hatten einen Hilfsplatz eingerichtet um die Verwundeten zu versorgen.

Wien
Justizpalast

Die sogenannten bewaffneten Radaubrüder zogen nun zum Justizpalast und wandten sich den Polizisten auf der Freitreppe zu, die in das Innere flüchteten und die Tore schlossen. Den Wachorganen davor, die in der Minderheit waren riss man die Uniformen vom Leibe und wurden schwer misshandelt. Furchtbare, erbitterte Kämpfe spielten sich hier ab. Als andere Polizeibeamte ihnen zu Hilfe kommen wollte und als Warnung in die Luft schossen war für die rote Horde das Signal den Justizpalast zu stürmen.

JUSTIZPALAST BRENNT

Steine, Latten und Eisenstangen flogen dicht gegen die Mauer und Fenster. Demonstranten stiegen in die Parterrezimmer ein, Einrichtung Gegenstände und Aktenbündel, Kaiserbilder und Bücher flogen auf die Straße. Wo sich neben der Freitreppe ein großer Scheiterhaufen türmte der schließlich angezündet wurde. Das Feuer loderte auf und der Wind trieb es in die Kellerräume und in die Zimmer zu ebener Erde. Immer neue Akten, Bücher und Papier wurden herbeigeschafft, angezündet und als Brandfackeln in das Gebäude geworfen. Die Polizei war machtlos und die gerufene Feuerwehr wurde von der wütenden Menge daran gehindert den Brandherd zu erreichen. Als die Feuerwehr damit begann Schlauchleitungen zu legen, wurden diese von den Demonstranten durchschnitten.

Wien
Brennender Justizpalast

Endlich erschien der von der sozialdemokratischen Parteileitung aufgebotene Schutzbund. Man glaubte er könne einen Kordon zwischen dem brennenden Gebäude und der rachsüchtigen Menge bilden und so der Feuerwehr den Zutritt zu gewähren. Doch die Menge begehrte auf und schrie: “Ihr seid unsere Genossen, ihr müsst zu uns halten.“

Die Bemühungen der Schutzbündler waren vergebens. In der Lastenstraße und Volksgartenstraße hatte sich ein neues Heer von Demonstranten angesammelt. Nun war das Justizgebäude von allen Seiten umzingelt.

Nur im letzten Augenblick konnten sich die im Hause anwesenden Beamte, Richter und Rechtsanwälte durch einen Seitenausgang retten. Die eingeschlossenen Polizisten waren aber in höchster Lebensgefahr. Die Flammen züngelten bereits aus allen Fenstern empor und leckten an den Mauern. Die Wache konnte nur durch einen Trick gerettet werden. Eine Schar Schutzbündler drang in die Vorhalle des brennenden Gebäudes mit Tragbahren ein. Die Polizisten legten Waffen und Uniformen ab, legten sich auf die Tragbahren wurden mit Decken zugedeckt,. Schutzbündler trugen sie durch die zornig aufgebrachte Menge und gaben vor, es seien Verwundete. So wurden nach und nach alle Polizisten gerettet. Die Menge war jedoch misstrauisch und wollte es nicht glauben, dass es sich um Demonstranten handelt und die Wache Beamten auf den Bahren wurden bespuckt und hie und da bekamen sie auch einen Schlag mit der Faust oder einen Stockhieb.

Obwohl immer mehr Löschzüge ankamen sie mussten untätig den Brand beobachten, denn der Mob ließ sie nicht vor. Im Gegenteil, sie schleppten Bänke, Pflastersteine herbei und in . kurzer Zeit war eine meterhohe Barrikade errichtet und gab dem Straßenteil das Aussehen einer belagerten Festung.

Der Brand nahm eine immer größere Dimension an und stieg ins Riesenhafte. Das Unglück war außerdem, es herrschte starker Wind, so dass die Flammen in rasender Schnelligkeit um sich griffen. In den Kellerräumen, wo große Vorräte an Brennmaterial lagerten, brannten lichterloh. Um 11 Uhr 20 stand die gesamte Vorderfront des prachtvollen Palais in Flammen. Eine unerträgliche Hitze verbreitete sich in den Straßen um den Justizpalast. Die Erregung der Massen steigerte sich ins Maßlose. Das führte dazu, dass nun sogar die Löschzüge von ihnen angegriffen wurden, die die Schutzbündler vergeblich zu schützen versuchte. Die Autos mussten sich zurückziehen. Die Flammen loderte hoch zum Himmel empor und es bestand die Gefahr, dass sie auf das Dach des Deutschen Volkstheaters übergreifen könnten.

Wien
Bürgermeister Seitz

BÜRGERMEISTER SEITZ

Da unternahmen Bürgermeister Seitz, Stadtrat Speiser und Nationalrat Deutsch einen letzten Versuch, die aufgewiegelte Menge zum Abzug zu bewegen. Sie bestiegen einen Löschzug und fuhren langsam gegen den Justizpalast vor. Bürgermeister Seitz stand ganz vorne auf dem Wagens, hob die Hand um zu den Menschen zu sprechen. Von der anderen Seite versuchte General Körner, der mit seinen Schutzbündler zum Justizpalast vorgedrungen war, um auf die Menge einzuwirken. Doch es war vergeblich. Die zügellosen Genossen gehorchten nicht mehr und schrien ihre Führer nieder. Deutsch wurde von dem Löschauto herunter gerissen und misshandelt. Die sozialdemokratischen Funktionäre mussten sich mit den Löschzügen unverrichteter Dinge zurückziehen.

Die Polizei hatte unterdessen Verstärkung bekommen, diese Beamten waren mit Gewehren ausgerüstet um mit Waffengewalt das brennende Gebäude zu entsetzen und die Löschaktion zu ermöglichen. Schwarmlinien wurden gezogen und vom Ring her an der Schmerling Platzseite des Parlaments, von der Reichsratsstraße und von der Lastenstraße rückten die Polizisten gegen die Menge vor. Die Wachleute legten sich auf den Straßenrand, die Arme auf den Gehsteig gestützt, das Gewehr in Anschlag. Ein Polizeioffizier kommandierte: Feuer! Die Salve ging los. Zahlreiche Männer und Frauen stürzten von Kugeln getroffen, zu Boden. Wild stob die Menge auseinander. Die Polizisten drangen vom Gehsteig Rand über das Gitter in den Schmerling Park. Sie stellten sich hinter Bäumen auf. Wieder krachte eine Salve, wieder stürzten Menschen hin, wieder der Aufschrei der Verwundeten. Noch einmal gingen die Polizisten vor. Die Sanitätsabteilung des Schutzbundes griff ein, die Ordner mit dem weißen Kreuz in der roten Binde, weiße Fahnen schwenkend. Tragbahren wurden gebracht, Verwundete und Tote gebettet, Sterbende und Schwerverletzte in die Rettungsautos getragen, die in großer Zahl hinter dem Parlament Aufstellung genommen hatte. Die Verwundeten die noch nicht abtransportiert werden konnten wurden im Parlament untergebracht.

Wien
Nach dem Brand

Kaum waren die Verwundeten geborgen als wieder geschossen wurde, die Menge wehrte sich mit Steinen und auch mit Revolverschüssen gegen die Wache. Nachdem es wieder Opfer gab begann die Menge panikartig vom schaurigen Ort durch die umliegenden Straßen zu flüchten.

FEUERWEHR IN AKTION

Nun erst konnte die Feuerwehr , spät aber doch ihrer Arbeit nachkommen. Das Gebäude stand jedoch schon bis zu den Giebeln in Flammen und auch die Ecktürmchen an den Dächern waren bis auf das nackte Eisengerüst abgebrannt.

Aber nicht lange dauerte es und abermals hatte sich die Aufrührer gesammelt und kehrten zurück, um einen neuen Sturm gegen die Feuerwehrautos zu unternehmen: Ein neuer Steinhagel gegen die Polizei, neue Gewehrschüsse, Tote, Sterbende und Verwundete. Die Menge flutete ab und wieder zu, von Gewehrschüssen verjagt, und wieder zurückkehrend, in neuer wilder Leidenschaft und ungezügelter Angriffslust. Dieses Spiel wiederholte sich vier-, fünf-, vielleicht sechs- oder achtmal. Die furchtbare Schlacht zwischen Parlament und Justizpalast dauerte viele Stunden, bis zum Einbruch der Dunkelheit.

Die Rauch und Feuersäulen, die vom Justizpalast gegen das dunkle Firmament aufstiegen, boten ein schauriges Bild. Die Feuerwehr war die gesamte Nacht beschäftigt, aber das Gebäude aus dem noch am Samstag Rauchschwaden stiegen, konnte nicht mehr gerettet werden.

KÄMPFE IN GANZ WIEN

Kämpfe hatte es auch auf der Ringstraße in der Nähe der Oper gegeben, auf der Mariahilfer Straße in den Vororten Ottakring und Hernals, Favoriten. In der Brigittenau wurde das Gasthaus Baumgartner mit Steinen beschossen. In Mariahilf wurde in der Nacht die Waffenhandlung Fogatsch geplündert Waffen und zahlreiche Patronen geraubt.

Am Samstag gab es ebenfalls mit Kommunisten und ihrer Begleitung Zusammenstöße. Die Kommunisten kletterten auf Haus Dächer und schossen von dort auf die Polizei.

Die Redaktionen der Wiener Neuesten Nachrichten und die Reichspost wurden von den satanischen Massen heimgesucht und zerstört.

Die Menschen die im Justizpalast gewohnt haben, wie Amtsdiener,, Heizpersonal usw.. die durch den Brand um ihr Hab und Gut gekommen sind wurden von der Regierung vorläufig in den Räumen der Staatsgewerbeschule untergebracht.

WERTVOLLES VERLOREN

Die aller größte Tragödie war jedoch, die Vernichtung der Akten die in verschiedenen Räumen untergebracht waren „lässt sich in seiner Tragweite für das Rechtsleben unseres Staates noch gar nicht übersehen..“ so der Staatsanwalt Dr. Franz Schwarz.

Grundbücher und Archiv sind gänzlich vernichtet, die Depositenkasse dagegen erhalten geblieben. Der Verlust des Grundbuches bedeutet einen unermesslichen Schaden für die Geschäftswelt und für den gesamten Realbesitz. Im Justizpalast befanden sich nicht nur die Grundbuchblätter von Wien, sondern auch von ganz Niederösterreich. Mehr als 220.000 Grundbuchblätter barg dieses Amt.

Es ist noch gar nicht abzusehen, wie Hypothekarkredite in naher Frist werden erlangt werden können, wie Häuserumschreibungen, Vormerkungen bei Satzposten, die trotz des geringen Geschäftsganges zuletzt immerhin die Zahl von 400 im Tag erreichten, vorgenommen werden sollten.

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Inneres

Allerdings hat sich ein zweiter kleinerer Grundbuchkataster erhalten, der eine allmähliche Rekonstruktion wenigstens der wesentlichen Eintragungen gestatten wird.

Wenn es auch gelungen war, einiges von dem Aktenmaterial zu retten, ist mit einer vollständigen Stilllegung des zivilen Rechtsleben für die nächsten Monate oder Jahr zu rechnen.

Die Grundbücher der Bezirke1 bis 9 sowie des 20. Bezirk. Die Urkundensammlung die Grundbuch Eintragungen über das Grundbesitz der österreichischen Eisenbahnen , die unter dem Titel „Das Eisenbahnbuch“ zusammengefasst sind, die kostbare Bibliothek ist für verloren anzusehen. Hier war sozusagen die ganze juristische Literatur von Jahrhunderten in zwei Sälen aufgestapelt Gesetzessammlungen, zum Teil aus früheren Jahrhunderten wertvolle Manuskripte und unersetzbare Frühdrucke. Von all diesen Schätzen sind nur die wissenschaftlichen Bücher und Zeitschriften aus dem kleinen Saal erhalten geblieben, während der weitaus größere und wertvollere Teil aus dem großen Bibliothekssaal vollständig verbrannte. All das wurde nun für kurze Zeit im Parlament untergebracht.

Das obdachlose Gericht wurde im alten schönen Notenbank Palais, das zur Zeit leer stand, in der Herrengasse heute als Ferstel Palais bekannt, untergebracht.

DIEBSTAHL

Nachdem der Brand im Justizpalast endlich gelöscht worden war, begann alsbald eine ansehnliche Anzahl von Arbeiter der Firma Universale AG., mit der Räumung der Trümmer aus dem Schutt, die vom Brand verschont geblieben, und eventuell noch zu gebrauchen waren.

Bald wurde jedoch festgestellt, dass ständig bei den Arbeiten größere Diebstähle an Metall vorkamen. Der Sachverhalt wurde von der Bundesabteilung im Sicherheitsbüro angezeigt. Daraufhin wurden Beobachtungen angestellt die die befürchteten Vermutungen bestätigten,. Es wurde tatsächlich Altmetall in großen Mengen aus der Brandruine verschleppt und Altwarenhändlern verkauft.

Am 2. September 1927 wurden nach Dienstschluss 11 Arbeiter angehalten, die Metall Abfälle diebischer Herkunft dem Trödler Jakob Fellner in seinem Geschäft in der Neustiftgasse verkaufen wollten. Außer ihnen wurden noch weitere 12 Arbeiter ermittelt, die ebenfalls hiesiges Altmetall bei Fellner verkauft hatten. Hauptsächlich waren es Zinn- und Zinkabfälle, Messing, Türklinken, Beschläge, Kupferdraht, Bleirohre, dann aber auch Bleikabel und sonstiges Material, das verschleppt wurde. Beteiligt waren nur Leute die mit den Aufräumungsarbeiten beschäftigt waren. Sie hatten es gewöhnlich dem Schutt entnommen und versteckt, haben es aber auch gewaltsam von den Mauerüberresten entfernt. Das Material wurde in den Kleidertaschen weggetragen. Die Kabeldrähte wurden in der Regel um den bloßen Leib gewickelt unter dem Anzug versteckt. Hauptabnehmer für das Diebesgut war der Altmetallhändler Jakob Fellner, bei dem auch 300 Kilogramm Altmetall, das vom Justizpalast stammte, beschlagnahmt wurden. Bereits einen Tag vorher hatte Fellner 410 Kilogramm Altmetall der nämlichen Herkunft einem Geschäftsfreund in Ottakring verkauft. Weitere Abnehmer waren noch ein Spenglermeister aus Hietzing und sein Stiefsohn, die rund 150 Kilogramm gekauft hatten. Fellner der bereits wegen derartiger Delikte vorbestraft war und noch andere Beteiligten, wurden dem Landesgericht eingeliefert.

Trotzdem kamen schon in den ersten Tagen nach dem Unglücksfreitag Plünderer zum Zug, die Aktenbündel aus den Fenstern warfen die von Freunden durchsucht und belastetes Material daraus entfernten und an sich nahmen, oder überhaupt ganze Aktenbündel verschleppten, um eventuell diese für Erpressungszwecke auszunützen.

In vielen Wiener Familien herrschte Beunruhigung, da am Unglückstag auch etwa tausend Ehescheidungsakte, denen Personal Dokumente, wie Geburts- und Taufscheine, Heimatscheine, Trauung Urkunden usw. beilagen, zugrunde gingen.

Das Gebäude des Justizpalastes diente folgenden hohen Justiz Behörden und Gerichten zum Sitz: dem Obersten Gerichtshof, der General Prokuratur sowie der Oberstaatsanwaltschaft, dem Oberlandesgericht, dem Landesgericht für Zivilrecht und dem Berggericht. Ferner waren noch das Landtafel- und Grundbuchamt und das Oberste Gefällgericht dort untergebracht.

Der empfindliche Schaden traf das öffentliche Leben durch die Zerstörung des Grundbuches. Es konnte keine Priorität im Eigentum von Grund und Häusern mehr festgestellt werden, die Sicherheit der Realitäten war gefährdet und der Häuserschiebung Tür und Tor geöffnet.

Ferner wurden vernichtet: alle Prozessakten des Landesgerichtes I. Instanz sowie als Berufungsgericht. Es handelte sich dabei durchwegs um Prozesse des Zivilrechtes, z. B. Eheangelegenheiten. Außerdem waren mit dem Gebäude an sich auch enorme Kunstschätze zerstört worden. Der herrliche Bibliothekssaal mit Gemälden von Maximilian Lenz, dem Begründer der Sezession, wurde so ein Opfer der verblendeten Massen.

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Marmorsaal Büste Elisabeth
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Kaiserin Elisabeth

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Kaiser Franz Joseph

Welches Material für Wasserrecht, Straßen- und Wege Gerechtigkeiten verloren ging. Servitute, die vielleicht nicht wieder herstellbar waren, konnte zu dieser Zeit nicht festgestellt werden. Im Justizpalast befand sich auch die berühmte österreichische Rechtsgeschichte, die Baron Charinsky herausgegeben hatte, die nie gedruckt wurde, in wenigstens lithographischen Exemplaren befand.

Was nur wenigen Wienern bekannt gewesen sein dürfte, dass das niedergebrannte Justizpalais auch ungewöhnlich kostbare Archivschätze geborgen hatte. Hier war nämlich das Archiv des Ministeriums des Innern beziehungsweise seiner Vorgängerin der k.k. Hofkanzlei, untergebracht. Die Akten der Polizeihofstelle, die hier ebenfalls lückenlos gesammelt waren, waren historische Quellen nicht nur für Österreich, sondern für ganz Europa. Besonders die Akten der Polizeiminister Pergen, Hagen und Graf Sedlnicky waren hoch interessant. Sie enthielten den Beweis, dass in der vormärzlichen Zeit kein bedeutender Mann, keine Aktion, ob sie nun Kunst, ob Wirtschaft, ob Politik betraf, existieren konnten, ohne dass sie aufs gewissenhafteste in Evidenz gehalten wurden. Den Berichten waren alle möglichen Dokumente beigelegt , konfiszierte und zensurierte Schriften. Rituale von geheimen Gesellschaften, Zeitungen und seltene Karikaturen. Sehr interessant war zum Beispiel ein Bericht aus Karlsbad über Goethe. Als dieser dorthin kam, war nämlich sofort der Befehl zu genauester Beobachtung ergangen. Das kostbare Dokument war am Freitag leider auch in den Flammen aufgegangen. Aber auch die Mitglieder des Kaiserlichen Hauses wurden beobachtet. Diese Konsidenten Berichte füllten dicke Faszikel. Besonders Erzherzog Johann war das Objekt gründlichster Beschattung. Als der Komponist Schumann nach Leipzig hätte berufen werden sollen. wurde bei der Wiener Polizeihofstelle eine Information über ihn eingeholt, deren Kopie bis zum Freitag erhalten geblieben war. Sie bezeichnete Schumann als „elenden Klavierspieler und extravaganten Kopf“ , worauf natürlich die Berufung unterblieb. Sehr umfangreich waren auch die Berichte der Vertrauten über den Wiener Kongress. Es war erstaunlich, was da alles über die Fürsten und sonstigen Persönlichkeiten, die damals nach Wien gekommen waren, zusammengeschrieben worden war.

Wien
Innenansichten

Was das Archiv der Obersten Justizstellen angelangte, so war hier die gesamte Entwicklung der österreichischen Gesetzgebung bis 1848 niedergelegt. Die großen Reformen der Zeit Maria Theresias und Joseph II., die Vorarbeiten zum bürgerlichen und Strafgesetzbuch gehörten zu den wichtigsten Quellen dieses Teils des Archivs . Dieses war noch wenig ausgebaut, weil erst nach dem Umsturz mit der Arbeit eigentlich begonnen werden konnte. Die Akten, die auf den Einbruch der modernen, Ideen in das Staats- und Rechtswesen Bezug hatten, zeigten mitunter sensationelle Einschläge, so zum Beispiel die von Joseph II., propagierten Gedanken bezüglich der Ehereform usw. Die Gutachten der hervorragendsten Staatsmänner und Rechtsgelehrten enthielten oft Sätze von einer Kühnheit, wie sie selbst heute nicht immer ausgesprochen werden.

Anfangs dieses Jahrhunderts war der Auftrag erteilt worden, auf Grund dieses Materials eine Geschichte der Zentralverwaltung zu schreiben. Dieses Werk war nicht weit gediehen. Es lagen nur zwei Bände vor. An eine Fortsetzung ist nun kaum zu denken.

Nicht nur in Österreich, auch in den Nachfolgestaaten hatte man den Verlust sehr beklagt, in vielen Fragen holten sich letztere hier Auskunft, besonders der Grenzprobleme. Nur ein kleiner Teil dieser Schätze wurde gerettet, und zwar die Akten des Tiroler und dalmatinischen Senats der obersten Justizstellen, die in einer eigenen Kammer verwahrt war. Manche Akten waren nur an den Rändern verkohlt. Sie wurden dann in der Herrengasse gesichtet.

Durch die Vernichtung des Grundbuches wurde das gesamte Baugewerbe speziell aber jener Teil desselben schwer betroffen, der sich mit der Ausführung von Reparaturarbeiten befasste. Die Geldbeschaffung für solche Arbeiten erfolgte beinahe ausnahmslos durch Grundbuch sichergestellten Kredite, die innerhalb der von der Mietkommission festgesetzten Frist aus dem bewilligten Instandhaltung Zins zurückgezahlt wurden. Die Sparkassen konnten aber schon bisher auf Grund ihres Statuts nur erstrangige Kredite geben, so dass bisher die Geldbeschaffung für bereits belastete Häuser sehr schwierig war und in den meisten Fällen die des Reparatur solcher Objekte unterbleiben musste. Da nunmehr für die zehn wichtigsten Bezirke keinerlei Nachweis dafür erbracht werden kann, ob ein bestimmtes Objekt belastet oder nicht belastet war, so können auf voraussichtlich lange Zeit keine Sparkassenkredite für Reparaturzwecke erlangt werden. Ebenso stockte der Kauf und Verkauf von solchen Realitäten, da sich die bei der Bezahlung des Kauf Schilling ausschlaggebenden Vorlasten nicht bestimmen lassen. Nun befanden sich aber zahlreiche Häuser in Reparatur, bei welchen zwar die Mietkommission Verhandlungen bereits durchgeführt und der Instandhaltung Zins bewilligt, der von der Sparkasse aufzunehmende Kredit aber im Grundbuch noch nicht eingetragen war. Es bestand Gefahr, dass solche Arbeiten mangels verfügbaren Kapitals eingestellt wurden. Neue Arbeiten konnten überhaupt nicht in Angriff genommen werden.

In Wien waren zu dieser Zeit bei den Reparatur Arbeiten über 8000 Bauarbeiter und vielleicht ebenso viele Professionisten der verschiedenen Bauhilfsgewerbe beschäftigt, von welchen voraussichtlich in nächster Zeit ein großer Teil arbeitslos werden konnte.

aufgehängt
Polizeiuniformen

Zu den zahlreichen Todesopfern gesellten sich nun auch noch tausende wirtschaftliche Opfer, deren Existenz, ebenso nutzlos vernichtet wurden. Würde in jenen Tagen über Wien eine Wetterkatastrophe niedergehen, wie der bekannte Hagelschlag vom 7. Juni 1894, so wäre es unmöglich, die Wiener Häuser wieder in bewohnbaren Zustand zu versetzen. Ein solches Unglück im Verein mit dem verbrannten Grundbuch würde das Mieten Gesetz und die moderne Wohnungspolitik ad absurdum führen und beweisen, dass der Hausbesitz keine tote Rente, sondern ein lebendes Glied der Gesamtwirtschaft vorstellte, mit welchem stetes Risiko verbunden war.

Man war sich lange nicht schlüssig darüber ob das ausgebrannte Objekt wieder aufgebaut werden sollte oder nicht. Vorerst wurden jedenfalls alle Vorsichtsmaßnahmen getroffen, denn es herrschte akute Einsturzgefahr. Das Gebäude war, im Gegensatz zu neueren Bauten, nicht mit Eisen Traversen, sondern mit Holzbalken und harten Dippel Bäumen konstruiert gewesen und dieses Gerüstholz war innerhalb des Mauerwerkes ausgebrannt. Daher wurde zunächst angeordnet, dass der Straßenbahnverkehr in der näheren Umgebung das Justizpalastes eingestellt werden musste, das betraf die Linie 46 die nur bis Langegasse geführt wurde. Die Linie 2 war wiederum von der Universitätsstraße bis zum Getreidemarkt unterbrochen, außerdem war auf dieser Strecke de elektrische Strom ausgeschaltet. Der 49er und 48er Wagen machten ab nun eine Schleife in die Hansengasse und der gesamte Fuhrwerks Verkehr wurde über den Ring umgeleitet und auch die Fußgänger waren gezwungen einen Umweg in den Weghuberpark zu machen.

Die Übersiedlung sämtlicher Gerichte erfolgte in die Herrengasse 17 in das Gebäude der ehemaligen Österr.-ung. Bank wo das Amt in Form eines Notbetriebes vorgenommen wurde. Inzwischen hatte sich eine Abordnung der Zentralvereinigung der Architekten Österreichs an den Bundesminister für Handel und Verkehr Dr. Schürff und dann noch an den Bundeskanzler Dr. Seipel gewandt um ihnen ihre Vorschläge zum Wiederaufbau des Justizpalastes zu unterbreiten.

Wie sich später herausstellte, hatten die Räume der Staatsanwaltschaften am wenigsten unter der Feuerbrunst gelitten und man wollte, wenn die Baupolizei keinen Einspruch erhob die Oberstaatsanwaltschaft und vielleicht auch den Obersten Gerichtshof im Justizpalast zu belassen, der Parteienverkehr fand jedoch in der Herrengasse statt.

Wien
Überfall Redaktion

Die Mitglieder der Bundesgebäudeverwaltung hielten eine mehrstündige Sitzung ab. Es wurde einstimmig der Beschluss gefasst, den Wiederaufbau des Justizpalastes in Angriff zu nehmen. Mit der Durchführung der Bauarbeiten wurde Oberbaurat Ing. Blumenthal betraut. Er leitete seit vielen Jahren die Aufsicht über eine große Anzahl von Gerichts- und Polizeigebäude, so über das Straflandesgericht I in der Alserstraße, über die Polizeidirektion am Schotten Ring und das Polizeigefangenenhaus auf der Rossauer Lände. In dem Kreise der Kommission, die sich mit dem Wiederaufbau des Justizpalastes beschäftigte, nahm man an, dass diese schwierige Arbeit ungefähr fünf Jahre in Anspruch nehmen werde.

ANZIEHUNGSPUNKT

Abertausende Schaulustige Wiens fanden sich bereits am Sonntag darauf am Schmerling Platz ein, um die Brandruine in Augenschein zu nehmen, das rote Wahrzeichen Wiens, wie es auch genannt wurde. Kahle Mauern ragten empor, durch verkohlte Fenster sah man den blauen Himmel. Trümmerhaufen mit Balkenresten, verbrannte Bücher und Schriften zeugen von der ruchlosen Tat.

Kaum zu glauben: Eine Hochkonjunktur entwickelte sich nun rund um das ausgebrannten Gebäude. Ein findiger Geschäftsgeist machte sich alsbald bemerkbar die die Ruine zur Sehenswürdigkeit Wiens darzustellen verstanden. Rundfahrtbusse hatten ab nun den Justizpalast als Hauptanziehungspunkt in ihre Route aufgenommen um Fremde so nahe wie möglich an den Unglücksort heranzuführen .30 Geschäftsleute hatten sich nahe Läden etabliert um die Fremden mit Fotos vom Justizpalast vor, während und nach dem Brand zu beglücken. Zeitungen und Broschüren vervollständigten das Angebot. Die Händler verstanden ihre Unternehmung zu forcieren, mit folgenden Lockrufen: „Kaufen Sie rasch, ehe der Vorrat ausverkauft ist!“ „Kaufen Sie diese Zeitschrift! Diese Broschüre!“ Sie gibt Ihnen die einzig richtige Darstellung der Ereignisse! Mit wunderschönen Bildern unter Lebensgefahr aufgenommen,,,“

Nicht nur die fremden Besucher kauften, auch die Wiener, die immer wieder hierher pilgerten und den Riesenbau staunend umstanden. Wie durch einen Händler zu erfahren war, konnte er an einem Tag 600 bis 1000 Karten verkaufen und erzielte dadurch bis zu 200 Schilling Tageslosung. Doch die Fremden wollten noch mehr und suchten die Umgebung nach Andenken ab, sammelten jeden Papierfetzen, jedes angesengte Aktenstück auf.

Wien
Justizpalast Karten

Der Spuk fand ein jähes Ende als ringsherum eine Bretterwand errichtet wurde, die die Ruine von der Außenwelt trennte.

Die Aufräumarbeiten begannen und 70.000 Fuhren waren notwendig um den Schutt weg zu schaffen.

Das „Neue Wiener Journal“ ließ mit einem Artikel eines Augenzeugen aufhorchen, dessen Wahrnehmung auch von mehreren anderen Augenzeugen so dargestellt wurde, wie folgt: „Das sozialdemokratische „Mitteilungsblatt“ vom 16. d. M., behandelt zwar die peinliche Angelegenheit der Brandlegungen im Justizpalast mit großer Diskretion, soweit es aber auf das Thema eingeht, geschieht dies in derart den Tatsaxhe widersprechender Weise, dass dieser Art der Berichterstattung entgegen getreten werden sollte. Als Augenzeuge der Vorgänge vor dem Justizpalast am 15. d. M., kann ich darüber unter ehrenwörtlicher Versicherung der Wahrhaftigkeit folgende Einzelheiten mitteilen: Während die sozialdemokratische Presse behauptet, ein Windstoß habe die Flammen eines vor dem Justizpalast aus Kaiserbildern errichteten Scheiterhaufen gegen das Gebäude getrieben, schlugen zur Zeit als ich beim Justizpalast vorbeikam (gegen ein Uhr) aus den Parterre Fenstern der Hauptfront bereits mächtige, qualmende Flammen ohne, dass sich in der Nähe ein Scheiterhaufen oder dergleichen befunden hätte. Erst nachher gelegten einige junge Burschen mittels hohen Leitern in das erste Stockwerk der zum Schmerligplatz gerichteten Front, indem sie mit Stangen und Latten die Fenster und die dahinter offenbar als Schutzwehr aufgestellten Kästen zertrümmerten. Sie warfen Akten, Einrichtungsgegenstände und einige große Ölgemälde, welche Habsburger des 17. Jahrhunderts darstellten , auf die Stra0e herab. Einer der Burschen stellte sich mit einem Maria Theresien Bild auf das Fensterbrett und benutzte das Gemälde ostentativ als Pissoir, ein anderer versuchte an einem Stock eine brennende Weste die Leiter hinaufzutragen, ließ sie aber auf halben Weg durch eine ungeschickte Bewegung fallen. Von dieser Seite aus dürfte also keine geglückte Brandstiftung erfolgt sein, da die Eindringlinge schleunigst wieder herabkletterten, als man sie durch Zurufe vor der Gefahr seitens des von der Hauptfront her um sich greifenden Feuers warnte. Dagegen wurde an der Lastenstraße zugewandten Rückfront erfolgreicher gearbeitet. Das sozialdemokratische Organ schreibt: Es gerieten einige Parterrefenster und, wie man später bemerkte, auch die Kellerräume in Brand. Vier bis fünf halbwüchsige Bengeln waren eifrigst damit beschäftigt, an verschiedenen Stellen der Lastenstraßen Front Feuer zu legen, und zwar teils dadurch, dass sie an einem der hölzernen Tore Holzgegenstände, ein Büchergestell usw. aufhäuften und anzündeten, teils dadurch, dass sie brennende Papierbündel und Fetzen mit Stöcken durch die vergitterten ebenerdigen Fenster stießen, wobei sich ein kleiner dreizehn- bis vierzehnjähriger blonder Junge besonders hervortat. Die in großer Zahl umstehenden Zuschauer – keineswegs nur „drei- bis vierhundert disziplinlose Burschen“, sondern auch viele Arbeiter, sowie die im Umkreis die „Ordnung“ aufrecht erhaltender Schutzbündler trafen nicht die geringsten Anstalten, dem vollkommen ungestörten Tun der wenigen aktiven Brandleger irgendwie entgegenzutreten . Im Gegenteil, die Stimmung der anwesenden Arbeiter, darunter kompakter Gruppen uniformierter Straßenbahner, deren Gespräch ich mitanhörte war den Brandstiftern fast durchwegs günstig. Da es sich nicht etwa um einen elementaren Ansturm Brandfackeln schwingender Massen handelte, sondern um das ganz gemächliche Vorgehen einiger wenigen Jungen auf frei zugänglichem Platz, wäre es dem autoritativen Auftreten von ein paar der stellenweise dabei Spalier bildenden Schutzbündler ein leichtes gewesen, eventuell mittels einiger Ohrfeigen die katastrophale Lausbüberei rechtzeitig hintan zuhalten. Aber nichts dergleichen geschah. Ein solid aussehender Arbeiter, den ich fragte, ob er auch bereit wäre, Feuer anzulegen wie jene Burschen, antwortete prompt: „Nein“, um aber gleich darauf loszulegen: „Alles soll man anzünden, auch die Universität (!) und den Seipel auf eine Laterne hängen!“

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Hauptstiege
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Seitenansicht

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Arkaden

UNWAHRHEITEN

Herr Dr. Otto Bauer bezeichnet die Darstellung seitens der Regierung, die Arbeiter hätten das Haus in Brand gesteckt, als unglaublich. Tatsächlich ist, dass der Justizpalast nicht, wie die sozialdemokratische Presse aus begreiflichen Gründen glauben machen will, durch einen „Windstoß“ zufällig in Brand geraten, sondern an verschiedenen Stellen durch Demonstranten systematisch angezündet worden ist, allerdings, so viel ich beobachten konnte, nicht durch erwachsene Arbeiter, sondern durch einige jugendliche Plattenbrüder, jedoch unter dem Protektorat der zahlreich anwesenden und zusehenden Arbeiter und Schutzbündler. Der Schutzbund mag später zur Besinnung gekommen sein und wirklich heroisches geleistet haben, während der Brandlegung hat er also Ordnungselement kläglich versagt. Die Art und Weise wie die sozialdemokratische Presse die Vorgänge beim Justizpalast auf das Gröbste entstellt, wirft auch ein bezeichnendes Licht auf die Glaubwürdigkeit ihrer Schilderung von Polizei Greueln , die stellenweise an das deutsche Kinder Fressen in Belgien erinnert.“

Die Direktoren Dr. Michel des Naturhistorischen Museums und Prof. Grengg der Technischen Hochschule hatten sich bereit erklärt, eine wissenschaftliche Untersuchung der durch den Brand und die nachfolgende Löschaktion im Justizpalast entstandenen Beschädigungen der natürlichen Bausteine vorzunehmen. Im Gebäude waren verschiedene Konglomerate, Kalk und Kalksandsteine, Marmor usw. verwendet worden, die in charakteristischer Weise Veränderungen, namentlich grobe Absplitterungen, teilweise Brennungen und Frittungen erlitten hatten. Da diese Studien nicht bloß auf die rein wissenschaftliche Frage Bedacht nehmen konnte, sondern auch wichtige technische Momente, wie die Veränderungen. In der Festigkeit, Wetterbeständigkeit, die Verlässlichkeit der verschiedenen zu Stützpfeilern verwendeten Materialien, im Hinblick auf die Möglichkeit eines Brandes und dergleichen, sowie die Konservierung der durch Feuereinwirkung angegriffenen Gesteinen behandeln werden können sie beim Wiederaufbau des Gebäudes in mehrfacher Weise auch für den Techniker Bedeutung erlangen.

VERSCHIEDENE MEINUNGEN

Die Zentralvereinigung der Architekten Österreichs wollten unbedingt einen Wettbewerb ausschreiben um Vorschläge für eine vom Standpunkt des Städtebaues wünschenswerte Neugestaltung des Schmerling Platzes zu erhalten. Die Mitglieder der Abordnung sprachen dabei nun die Meinung aus, dass die bisher im Justizpalast untergebrachten Gerichtshöfe und Ämter am besten dauernd in andere, für sie mehr geeignete Gebäude der Stadt verlegt werden sollten. Aufgabe des erwähnten Wettbewerbes war es, Vorschläge zu erhalten, die sowohl die Verschönerung des Stadtbildes als auch die Einbeziehung des Schmerling Platzes in das pulsierende Leben der Stadt sicher zu stellen geeignet wäre.

Wien
Justizpalast neu

Im November stellte die Zentralvereinigung der Architekten Österreichs im Künstlerhaus all die Entwürfe für die Verbauung des Schmerling Platzes aus, die infolge des von ihr ausgeschriebenen Wettbewerbes eingelangt waren.

Die noch immer offene Frage, was eigentlich mit der trostlosen Brandruine des Wielemans Justizpalastes zu geschehen hätte , ob deren Niederlegung oder ihr Wiederaufbau in Aussicht genommen wäre, wurde mit jedem Tag dringlicher. Es hatte leider den Anschein, als ob insgeheim bereits der Entschluss gefasst worden war, den Status quo ante wiederherzustellen. Das wäre nach der Auffassung der Künstlerschaft ein brüskes Nichteinhalten gegebener Zusagen. Eine Anzahl hervorragender Baukünstler hatte in monatelanger Arbeit Pläne, Skizzen, Modelle und Voranschläge ausgearbeitet, und all diese unendliche Mühe, die noch dauzu mit sehr erheblichen Kosten verbunden waren, soll nun ganz vergeblich gewesen sein, ohne die geringste Aussicht auf irgendeinen erreichbaren Erfolg.

Keinesfalls aber durfte die Frage, ob der alte Justizpalast wieder genau so herzustellen wäre, wie er vor dem unseligen 15. Juli1927 bestand, als ein Politikum aufgefasst werden. Diese Angelegenheit hatte ihre zwei Seiten, die künstlerische und die rein praktische. Was das künstlerische Moment betraf, so waren sich wohl alle modern Empfindenden darüber klar, dass Wielemans Bau im missverständlichen altdeutschen Renaissancestil, so wie ihn die protzigen Gründerzeit nachempfunden hatte, den Heutigen nicht das geringste mehr zu sagen hatte, mit seiner entlehnten, zusammengeborgten Formensprache aus dem kunst- und kulturhistorischen Steinbaukasten. Zu seiner Zeit freilich, da war er schon etwas Rechtes. Man empfand die Makart mäßige Festlichkeit der Aufmachung, genoss eine üppige, breit sich verlaufender Fassade und schwelgte im Überschwang dekorativer Festes Freuden.

Front
Justizpalast
Außen
Justizpalast

Das Überflüssige hatte wieder einmal das Notwendige erschlagen. Solcherlei wieder herzustellen wäre wohl höchst unklug. Und in einem derartigen veralteten Gebäude fand keine Innenausgestaltung Raum, die modernen Ansprüche auch nur halbwegs genügte. Es wäre ein zu seltsamer Widerspruch zwischen Schale und Kern, wollte man klare linear geometrische Zweckmäßigkeit in ein monumentales Fugger Fassaden Haus einzwängen.

Unsere Baukünstler versichern, dass ein neues Gebäude keineswegs mehr kosten würde als die Restaurierung des alten Kastens. Auch sind sich unter den vorliegenden, zumeist sehr interessanten Vorschlägen auch einige, die auf dem scharfsinnig regulierten Schmerling Platz Gebäude errichten wollen, aus deren fortlaufenden Erträge an anderem Ort bequem ein neuer Justizpalast erbaut werden könnte.

Das ästhetische Moment befürwortet somit die radikale künstlerische Umformung des Schmerling Platzes und den völligen Abbruch des abbröckelnden Rauch geschwärzten Gemäuers. Mehrere Pläne liegen vor, durch deren Verwirklichung das Stadtbild zweifellos wesentlich gewinnen müsste. Man erfleht, was unsere Baukünstler vermögen, und bedauert nur wieder, dass ihnen so wenig Gelegenheit geboten ist, sich schaffend zu betätigen.

Das waren Auszüge von Ansichten des Redakteurs Armin Friedmann des „Neuen Wiener Tagblatt“.

Nun was hatten die Architekten für Vorschläge zu bieten? Was war im Künstlerhaus bei der Vorbesichtigung an Außergewöhnlichen zu entdecken?

Der Präsident der Zentralvereinigung Österreichs, Architekten Prof. Theiß legte in einer längeren eindrucksvollen Rede den Standpunkt der Baukünstler zu dem in Frage stehenden Problem dar: „Es hat uns außerordentlich befremdet, dass die Regierung kurzerhand für einen Wiederaufbau Stimmung zu machen suchte, ohne die berufenen Fachleute, das sind die Baukünstler und Architekten Österreichs, deren Arbeiten Weltruf genießen, auch nur zu einer Meinungsäußerung aufzufordern. Da haben wir Architekten trotz unserer Armut in dieser für das Baugewerbe so schwierigen Zeit nicht die Mühe und Kosten gescheut, um diese Konkurrenz auszuschreiben, deren Ergebnis so mannigfaltig und hervorragende Entwürfe brachte. Im Interesse der Stadt Wien , im Namen der heimischen Kultur und des guten Geschmacks stellen wir die Forderung auf: Neubau und nicht Wiederherstellung eines veralteten Gebäudes! An die große Öffentlichkeit ergeht die Bitte, sich eingehend mit unseren Plänen und Entwürfen zu befassen. Es soll nicht voreilig die Entscheidung über eine Frage gefällt werden, die in so markanter Weise das Stadtbild Wiens berührt.“

Im Namen der vier führenden Künstlervereinigungen trat Präsident Prof. Goltz gleichfalls für die Aufführung eines Neubaues auf dem Schmerling Platz ein, dessen Verbauung man nicht der Bürokratie überlassen dürfe.

Schließlich stellte Prof. Theiß auch an die Regierung das Ersuchen, für den Neubau eines Justizpalastes auf einem geeigneten Platz Wiens eine Konkurrenz auszuschreiben und betonte, dass der österreichischen Architekten von zahlreichen Baukapazitäten des Auslandes, namentlich Deutschlands, Zuschriften zugekommen seien, die sich alle in sehr energischer Weise für einen Neubau aussprechen.

Die einzelnen Preisträger gaben dann den zur Vorbesichtigung erschienen Gästen ausführliche Erläuterungen zu ihren Projekten und Modellen. Wie bereits berichtet, geht eine Anzahl von Plänen dahin, auf dem Schmerling Platz einen modernen Hotelbau zu errichten, an den sich gärtnerische Anlagen schließen sollten. Prof. Dr. Holzmeister und Architekt Fellerer, deren Arbeit mit dem ersten Preis ausgezeichnet worden war, planten die Errichtung eines Kulturinstitutes für Österreich, das den Zweck hätte, alle kulturellen Interessen Österreichs innerhalb des Landes und in Beziehung zur Welt im heutigen Sinne zu erforschen, zu beeinflussen und zu führen. In diesem Institut sollten die besten Köpfe Österreichs ohne Unterschied ihrer politischen Einstellung vertreten sein.

Der gleichfalls mit einem ersten Preis ausgezeichnete Zivilarchitekt Fritz Reichl schlug die Errichtung eines Gebäudes vor, das einem Denkmal für den „Unbekannten Soldaten“ als Hintergrund diene, ferner den Abschluss des Schmerling Platzes gegen den geräuschvollen Verkehr auf der Museumstraße bilden sollte. Aus diesem Grunde, und da das Museums- und Rathaus Viertel mit Gebäuden öffentlichen Charakters verbaut sind, war die Errichtung eines musealen Charakter tragenden Baues geplant und könnte das ursprüngliche auf der Schmelz projektierte Museum der Stadt Wien dessen Sammlungen derzeit ungenügend im Rathaus untergebracht waren, hierher verlegt werden.

Gott sei Dank blieb Wien damals von derlei phantasielosen, unpassenden sowie funktionslosen Objekten verschont, die in das historisch geprägte Ensemble absolut fehl am Platz gewesen wäre und jegliches Feingefühl vermissen ließ.

Die wahren großen Meister der Baukunst der Vergangenheit hätten sich ob dieses unbedachten zerstörerischen Missgriffs im Grabe umgedreht.

Es ist traurig genug, dass Jahrzehnte später geltungssüchtige Genossen sich mit „Denkmäler“ verewigen und Wien mit himmelstürmende Betonklötze wahllos durchsetzen und für alle Zeiten das so harmonische Stadtbild unwiederbringlich zunichte machen, im Glauben Wien sei damit „modern“. Dabei sind diese Gebäude meist durch Witterungseinflüsse sehr bald hässlich und unansehnlich.

JUSTIZPALAST AUFBAU

Obwohl die Mehrheit für einen Neubau gewesen war, wurde die Ruine einer eingehenden Untersuchung unterzogen und dabei festgestellt: Vom Justizpalast ist vor allem das gesamte Mauerwerk in voller Tragfähigkeit erhalten geblieben. Die Stiegen Anlagen als kostspieligste Bauteile eines Gebäudes sind vollkommen unversehrt, der überwiegende Teil der Deckenkonstruktionen ist vorhanden; ein großer Teil von Räumen sowie andere wertvolle Baubestandteile sind vom Feuer gänzlich verschont geblieben. Davon konnte sich bereits eine große Zahl hervorragender Fachleute sowie Vertreter der Presse überzeugen. Nach vorsichtiger Schätzung sind vom Gebäude weit mehr als 50 Prozent seines ehemaligen Bauwertes erhalten geblieben. Nimmt man den Bauwert des Palastes vor dem Brand mit nur rund 12 Millionen Schilling an, so stellen die erhalten gebliebenen Bauwerte für den Fall eines Wiederaufbaues einen Mindestwert von 6 Millionen Schilling dar. Für die Wiederherstellung des Palastes unter möglichst Ausnützung dieser bestehender Werte sowie bei gleichzeitiger Verbesserung der ganzen Anlage wird ein Aufwand von ungefähr 6 bis 7 Millionen Schilling erforderlich sein. Ein Neubau würde doppelt so viel kosten, hinzu kommen dann noch die Kosten der Abtragung der bestehenden Ruinen Reste .

Der Bund wäre also gezwungen, nicht nur die weitaus höheren Kosten eines Neubaues zu tragen, sondern überdies noch für die Zerstörung der vorhandenen Bauwerte des Palastes die nicht unbedeutenden Kosten für ihre Demolierung aufzubringen.

Schon aus diesen Erwägungen wird es auch der Laie verständlich finden, dass der Bund als verantwortlicher Wahrer der volkswirtschaftlichen Interessen der Allgemeinheit nicht ohne weiteres der Vernichtung so bedeutender Wert zustimmen kann.

NEUER WETTBEWERB

Auf Ansuchen der Gemeinde und der Architektenverbände wurde im Mai 1928 ein Wettbewerb für die neue Fassade und das neu aufzubauende Stockwerk des Justizpalastes ausgeschrieben. Es handelte sich dabei einerseits um die Beibehaltung der gegebenen Grundformen und des alten Portals, andererseits um Neugestaltung der Fassade, Aufbau eines Stockwerkes und Bau des Daches. Die eingelangten Entwürfe wurden ab 18. Juni von der Jury geprüft und fünf Preise für die Besten bestimmt: Ein erster Preis zu 2000 S, zwei Preise zu 1500 S, zwei weitere zu 1000 S.

Der Wiener Heinrich Ried, Schüler des Prof. Ohmann, ging als Wettbewerbssieger hervor und wurde zur Ausführung des Projektes durch das Handelsministerium bestimmt. Für ihn war es bereits der 27. Preis den er bei Konkurrenzen erringen durfte.

Durch den Brand wurden bekanntlich die Grundbücher der zehn inneren Gemeindebezirke zum größten Teil vernichtet oder mussten in mühseliger Rekonstruktionsarbeit wieder hergestellt werden. Diese Wiederherstellung war für den einzelnen Hauseigentümer in vielen Fällen mit hohen Kosten verbunden.

Auch das Grundbuch über landtäfliche Liegenschaften war im Juli 1929 durchgeführt und konnte von jedermann eingesehen werden. Ab 15. Juli bis 30. Oktober 1929 konnten neue Eigentums-, Pfand- und andere Bücher Rechte auf die in dem Grundbuch eingetragenen Liegenschaften nur durch die Eintragung in das neue Grundbuch erworben, beschränkt, auf andere übertragen oder aufgehoben werden. Auch Widersprüche waren in derselben Frist und Weise zu erheben. Somit war ein Teil des Schadens den der Unheils Tag 1927 brachte, wieder behoben.

ABERMALS BRAND

Am 23. Oktober 1928 bemerkten Parteien der umliegenden Häuser sowie die Polizeibeamten der Sicherheitswache einen Feuerschein, der aus der Lerchenfelder Straße zugekehrten Front des Justizpalastes zu ebener Erde zu dringen schien. Sofort wurde die Feuerwehr alarmiert die nach wenigen Minuten eintraf. Auch die Polizei rückte mit Wachmannschaften an. Wie sich bald darauf herausstellte hatte in einem ebenerdigen Raum ein elektrisches Kabel das zum Betrieb einer Kreissäge gelegt worden war, Holzvorräte entzündet. Binnen einer halben Stunde war das Feuer , das vermutlich infolge eines Kurzschlusses entstanden war, gelöscht.

HOFFNUNG

Im Dezember 1929 war zu erfahren, dass ein Großteil der Räume bereits im Sommer 1929 wieder benützbar sein würden. Die wichtigste Aufgabe war, rechtzeitig abschließende Eisenbetondecke über dem Gebäude fertigzustellen damit das Mauerwerk vor Witterungsschäden bewahrt werden konnte. Aus diesem Grund war man an die Erbauung des dritten Stockwerkes geschritten. Die Arbeiten gingen rasch vonstatten und sollten die Temperaturen nicht unter – 4 Grad sinken, dann konnte die Arbeit über den Winter im Tagbau fortgesetzt werden, da bei den Betonierungen ein modernes Frostschutzverfahren zur Anwendung gebracht werde konnte, ansonsten müssten die Außenarbeiten eingestellt werden. Um in einem solchen Fall die Belegschaft tunlichst beibehalten zu können würden sogleich Innenarbeiten in Angriff genommen und mit der Renovierung der durch die Hitze des Feuers und dem Löschwasser arg mitgenommenen Mauerpfeiler in den Kellergeschossen begonnen werden. Weiters mussten noch für die neue Heizungsanlage Schlitze zur Aufnahme der Heizungsrohre in der Länge von eineinhalb Kilometern gestemmt werden. . Da ferner das neue Justizgebäude nicht mehr vier, sondern wegen der besseren Belichtung nur mehr zwei Höfe umfassen wird, mussten die bisherigen Mittelgeschoße die das Innere des Gebäudes in vier Höfe teilten entfernt werden. Der riesige Rahmen des großen Glasdaches über der Eingangshalle des Justizpalastes, dessen Scheiben beim Brand fast alle geborsten , wurde auf die Höhe des dritten Stockwerkes gehoben, damit keine Mulde entstand in der sich Schneewasser sammeln konnte. Für die gesamte Wiederherstellung war eine Bauzeit von 20 Monaten vorgesehen gewesen. 1930 rechnete man fertig zu sein.

Front
Justizpalast
Front
Justizpalast

Der Justizpalast der lange als Rauch geschwärzte Ruine und als Denkmal der schrecklichen Juli Ereignisse auch bei den Rundfahrten der Touristen als neue traurige „Sehenswürdigkeit“ gezeigt wurde verlor nach und nach sein betrübliches Aussehen. Die Illustrierten in aller Welt brachten damals Ansichten des Vier-Front Brandobjektes mit seinen kahl und öd aufragenden Mauern. Ein gewaltiger Kran auf dem Dach schleppte in den Junitagen des Jahres 1929 riesige Eisenträger in die Höhe, Teil um Teil im Inneren des Bauwerk entstand nun neu. Der Stockaufbau war bereits vollendet. Auf drei Seiten stand bereits das Eisenbetondach bis auf den Kupferblechbelag vollständig fertig. Der Mitteltrakt sollte bis Ende des Monats gleichfalls überdacht sein. Der Dachaufbau auf dem Mitteltrakt verzögerte sich, da die Sicherungs- und Räumungsarbeiten schwieriger waren, musste doch unter anderen Zierrat auch die mehr als drei Meter hohe, schwere Steinfigur der Austria vom Dachfirst zur Erde gebracht werden, und stand dann auf der Rampen Höhe in zwei Teilen zerlegt, unverletzt zwar, doch Rauch geschwärzt. Das Innere des Hauses mit der säulengeschmückten Vorhalle fand man Gerüst auf Gerüst vor. Das Gerüst war aber hier nur für die Aufstellung eines Nottraktes notwendig, denn die schöne Halle blieb Gott sei Dank unverändert, nur der Mezzanin Gang, der früher durch die Halle unterbrochen war, wurde nunmehr rings um die Halle führen. Die bedeutendste bauliche Veränderung im Justizpalast war außer dem Stockaufbau die Entfernung zweier Quertrakte wodurch aus vier kleinen Höfen zwei mehr als doppelt so große Höhe entstanden waren, so dass nunmehr sämtliche Räumlichkeiten mit Licht und Luft versorgt wurden.

Im renovierten Justizpalast gab es keine Holzdecken mehr. Alle wurden in Eisenbeton durchgeführt, so dass ein Gebäude Brand nun fast vollständig unmöglich war. Für die vollständige Fertigstellung rechnete man noch mit zwei Jahren.

Im September 1931 war es dann so weit, dass der Justizpalast seine Funktionen wahren konnte. Was noch nicht zu ahnen war. Im Zweiten Weltkrieg wurde er abermals schwer beschädigt.

QUELLE: Neues Wiener Tagblatt 15. Mai 1931,Volksstimme 13 Juli 1947, Neuigkeitsweltblatt 11. September 1931 S 4, ANNO Österreichische Nationalbibliothek, Bildmaterial I.Ch. Graupp

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