LEMBERG ELISABETHKIRCHE#
Nachdem Kaiserin Elisabeth in Genf durch Mörderhand den Tod gefunden hatte, begann man zu ihrem Gedenken Bäume, Blumen zu pflanzen, Parks wurden angelegt, Kapellen errichtet, Kinderheime, Spitäler trugen ab nun ihren Namen. Künstler waren wieder mit Denkmäler, die die Kaiserin darstellten, beauftragt worden, hier begann eine Rivalität, welches Kronland die schönsten und meisten Darstellungen der Kaiserin aufzuweisen hätte. Hier scheint wohl das Kronland Ungarn als Sieger hervorzugehen, die ihre Königin wie eine Heilige verehrten. In den Kinos wurden Elisabeth Dramas gezeigt, Nach und nach erschienen zahlreiche Bücher über die einst schönste Kaiserin von Österreich. Schwindler gaben sich als uneheliche Söhne oder Töchter der Kaiserin aus.
Unter all den Bauwerken gab es auch Kirchen die der Monarchin gewidmet wurden. So auch in Lemberg wo man zu einem Bauwerk einer Kirche rüstete. Doch wann war die Grundsteinlegung? Da gab es Angaben die nicht stimmten. Ich hatte zu tun bis ich endlich in meinen Unterlagen den richtigen Hinweis fand. Nun forschte ich im Blätterwald weiter, viel war darüber nicht mehr zu finden.
Die Grundsteinlegung der Elisabethkirche in Lemberg fand in feierlicher Weise am 16. Oktober 1905 auf dem Solarniaplatz statt und war gleichzeitig zur Erinnerung an das Regierungsjubiläum des Kaisers beschlossen worden.
Das Protektorat des Kirchenbaues hatte Erzherzog Franz Ferdinand übernommen. Zur Bestreitung der Kosten für den Monumentalbau war an die Opferwilligkeit der Bevölkerung appelliert worden, und von der Stadtgemeinde Lemberg wurden zu diesem Zweck 300.000 Kronen beigesteuert.
Von den preisgekrönten Bauentwürfen hatte das Kirchenbaukomitee den Entwurf von Professor Talowski akzeptiert.
An der Feier der Grundsteinlegung nahmen auf dem reich beflaggten und dekorierten Platz teil: Die Erzbischöfe Bilczewski und Theodorowicz, Bischof Dr. Weber, Statthalter Graf Potocki, Landmarschall Graf Badeni, die Generalität, der Stadtpräsident Michalökt,, Landtagsabgeordnete, Genossenschaften und Innungen..mit ihren Fahnen und zahlreiches Publikum..
Nach dem kirchlichen Akt wurde die Urkunde eingemauert. Der Erzbischof erteilte zum Abschluss den Anwesenden den Segen.
Die feine neogotische Kathedrale mit den spitzen Türmen zählt zu den bezauberndsten architektonischen Denkmäler Lembergs und verkörpert die Tradition der gotischen Baukunst, die sich mit den Elementen des romanischen Stils vereinigt. Das Innere der Kirche verwundert durch ihre Einfachheit und Bescheidenheit der hohen Kolonnen. Die weißen Wände, geschmückt mit dunkelroten Elementen. Die Fenster im warmen Buntglaston. Doch für eine weitere Ausgestaltung des Kircheninneren benötigte man noch 60.000 Kronen.
Die Einweihung der Elisabethkirche fand im Oktober oder November 1911 statt, ebenfalls in Anwesenheit von Erzherzog Franz Ferdinand. Näheres nicht bekannt.
Bald darauf brach der Erste Weltkrieg aus und man entführte die Kirchenglocken für Kriegsbedarf. Die Kirche selbst wurde ebenfalls beschädigt. 1926 erhielt die Kirche eine Riesen-Orgel der polnischen Firma Bernazki.
Mit Beginn des Zweiten Weltkrieges explodierte in der Nähe der Kirche eine Fliegerbombe wodurch die Wände und die Spitzen der Türme zum Opfer fielen. Anschießend während der kommunistischen Besatzung blieb die Kirche geschlossen, und man befürchtete, dass sie ganz zerstört werden würde.
Doch wie ein Wunder, auch diese böse Zeit überlebte die Kirche, änderte zur Ukrainisch griechisch-katholischen Kirche und wurde wieder zur Sehenswürdigkeit von Lemberg
QUELLEN: Vaterland 17. Oktober 1905, Geschichte der Kirche ANNO Österreichische Nationalbibliothek
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