MÖNCHSPFEFFER#
Der Mönchspfeffer wird bis zu drei Meter hoch und geht ebenso in die Breite. Er verfügt neben duftenden Blüten, über behaarte, graue weit verzweigte Triebe und grüne Blätter, die ein äußerst intensives würziges Aroma verbreiten, daher ist er oft in Terrassennähe zu finden. Die ährenförmigen duftenden Blüten in den Farben weiß, rosa, rot, blau und auch violett sind in Rispen angeordnet, und blühen von September bis Oktober und sorgen für eine späte farbenfrohe Blütenpracht. Wegen seines angenehmen Duftes wird er oft in den Gärten kultiviert. Vor allem die Bienen lieben diesen Spätblüher. Da sich sein Laub im Herbst in leuchtendes Gelb verfärbt, ergibt das erneut eine ansprechende Farbensymphonie.
Die kugelförmigen Früchte sind bräunlich-rötlich-schwarz gefärbt und sind zu den Steinbeeren zu zählen. Da die Früchte ätherisches Öl, sowie Alkaloide und Flavonoide, Iridoide, Aucobin und Agnusid enthalten, zählen sie zu den wertvollen Heilpflanzen.
Etwa 250 tropische und subtropische Arten sind unter der Gattung Vitex weltweit bekannt. Das Laubgehölz ist auch unter den Namen Keuschbaum, Keuschlamm, Liebfrauenstroh oder Tanis bekannt.
Es gibt schriftliche Überlieferungen aus Griechenland, Ägypten oder aus dem alten Rom wo er ebenfalls mehrfach erwähnt wurde. In Homers „Ilias“ wird der Mönchspfeffer als Symbol für Keuschheit und Mittel zur Abwehr gegen das Böse genannt. . Bekannt ist der Mönchspfeffer nicht nur im Mittelmeerraum sondern erstreckt sich über Südwestasien bis zur Krim Dort gedeiht er auf Geröll an Flüssen und an den Küsten.
Die im Handel erhältlichen meist alkoholischen Auszüge in zahlreichen Präparaten enthalten, kommen überwiegend aus Marokko und Albanien. Unser Klima eignet sich nur für Sträucher in unseren Gärten mit denen wir uns begnügen müssen.
Besonders in der Naturheilkunde ist der Mönchspfeffer unverzichtbar, denn er eignet sich bei sogenannten Frauenleiden aller Arten.
Teile der Pflanzen kamen schon früh zur Anwendung. So wurden diese bei Verletzungen, Unterleibsleiden, Wasser-, Milz-, oder Lebersucht eingesetzt.
Schon in der Antike wusste man über die Wichtigkeit des Mönchspfeffers Bescheid. Wissenschaftliche Untersuchungen belegen seine Wirkung gerade in Bezug auf weibliche Hormone, die in den Pflanzen enthaltenen Diterpene mindern im Gehirn die Ausschüttung von Prolactin, das in erhöhter Konzentration für die Beschwerden bei PMS verantwortlich ist.
Während die Heilpflanze im Mittelalter vor allem von Mönchen konsumiert wurde, um ihren Sexualtrieb zu unterbinden, oder streuten die Spreu des Zierstrauches auf ihre Bettlager. Diese Eigenschaft ist mehr oder weniger in Vergessenheit geraten. In Italien herrschte jener Brauch, die Wege zu den Klöstern für die Novizen mit Mönchspfeffer Blüten zu bestreuen, soll noch heute aktuell sein. Nach wie vor schätzt man aber die beruhigende und ausgleichende Wirkung von Mönchspfeffer gegen Stimmungsschwankungen und sogar leichte Depressionen und lindert damit nervöse Ruhelosigkeit und Nervenleiden.
Wie bereits erwähnt, erfuhr der Mönchspfeffer in der Antike eine hohe kultische Wertschätzung und war Symbol sexueller Enthaltsamkeit. So schmückten sich die Frauen Athens während den achttägigen Thesmophoren , einem Fruchtbarkeitsfest zu Ehren der Göttin Demeter, mit seinen Blüten. Zudem legten sie die Blätter auf ihr Lager, um ihre Keuschheit zu bewahren. All das sind die Hintergründe dieser bezaubernden, duftenden Pflanze.
QUELLE: Verschiedene Unterlagen, Bildmaterial: I.Ch. Graupp
https://austria-forum.org/af/User/Graupp Ingrid-Charlotte/MÖNCHSPFEFFER