Geb. 3. Jänner 1781 in Peggau (Steiermark), gest. 27. November 1816 in Adelsberg/Krain (Postojna/Slowenien).
Schriftsteller; Offizier, Freiheitskämpfer.
Fellinger wurde als Sohn des Johann Georg Fellinger, Gutsherr von Thall und Taschen, später Bürgermeister von Frohnleiten, und dessen Ehefrau Maria Anna geb. Koch geboren.
Fellinger, der schon in seiner Jugend Gedichte schrieb, studierte zunächst Rechtswissenschaften in Graz und wurde anschließend Beamter und Erzieher bei der Familie Gadolla in Reiffenstein bei Cilli (Celje/Slowenien).
Als 1808 die steiermärkische Landwehr gegründet wurde, schloss er sich mit seinem alten Vater und zwei Brüdern an. Als Offizier der Linie an der Piave (Norditalien) wurde er im Fünften Koalitionskrieg (Napoleonische Kriege) schwer verwundet gefangen genommen und nach Marseille, später nach Maçon sur Saône gebracht. Nach seiner Auswechselung kehrte Fellinger, der im Kampf das rechte Auge eingebüßt hatte, in seine Heimat zurück und trat als Leutnant ins Infanterie-Regiment Hohenlohe-Bartenstein Nr. 26 ein, welches in Klagenfurt in Garnison war, wo er sich seiner deutschnationalen Poesie widmete und diese im engsten Freundeskreis auch vortrug. 1814 wurde er Oberleutnant und Conscriptions-Revisor in Judenburg, 1815 kam er als solcher nach Adelsberg. Seine reduzierte Sehkraft hinderte ihn daran, im Krieg weiterhin aktiv an Kampfhandlungen teilzunehmen. Dieser Umstand sowie die zahlreichen Enttäuschungen, die er bei dem Versuch, eine zivile Anstellung zu bekommen, verkraften musste, ließen ihn depressiv werden. 1816 starb er, im Alter von nur 35 Jahren, an einem Nervenfieber.
Am 17. März 1817 wurde sein Trauerspiel "Inguo" in Klagenfurt erfolgreich uraufgeführt. Im Nachlass des Dichters wurde eine Beschreibung der Adelsberger Grotte gefunden, außerdem die erste Abteilung einer Geschichte des Krieges zwischen Österreich und Frankreich, die bis zur Schlacht bei Aspern (1809) reicht.
Als Dichter wurde Fellinger, der auch als der 'steirische Theodor Körner' bezeichnet wird, von Körner (1791–1813), Friedrich Gottlieb Klopstock (1724–1803) und Friedrich Schiller (1759–1805) beeinflusst. Seine Dichtungen, die in Almanachen und Zeitschriften verstreut erschienen, wurden erst nach seinem Tod gesammelt. Sie sind von tiefem Ernst, religiöser Innerlichkeit und Vaterlandsliebe gekennzeichnet.
Werke (Auswahl):
Abgerissene Scenen aus der Geschichte der Menschheit. Ein Versuch (1808); Der Kampf des Rechts. Ein Gedicht (1813); Johann Georg Fellinger's poetische Schriften. Hrsg. von Johann Gottfried Kumpf. 2 Bde. (1819, 1821); Inguo. Dramatisches Gedicht in 4 Akten. Hrsg. von Simon Martin Mayer (1863) [UA 1817 in Klagenfurt]. Es existieren weitere ungedruckte, in Klagenfurt aufgeführte Stücke: Die Grafen von Sella (Schausp.) (o.J.); Frydolf, eine heroische Oper (1810); Der Graf von Flandern. Heroische Oper (1812); Der Kaiserhut. Ein Gelegenheitsstück (1813).
|