Literatur- und kulturgeschichtliches Handbuch der Steiermark im 19. Jahrhundert online
Lexikon Karl Gründorf

 

 

Impressum

Geb. 1. Mai 1830 in Riegersburg (Steiermark), gest. 26. Juli 1906 in Wien.
Schauspieler, Regisseur; Bühnendichter; Bahnbeamter.

Gründorf war der Sohn eines fürstlich Liechtensteinschen Verwaltungsbeamten. Er begann 1849 in Graz ein Studium der Philosophie und der Rechtswissenschaften, das er jedoch bereits 1850 abbrach, um zur Bühne zu gehen. Zunächst arbeitete er als Schauspieler und Regisseur an Provinztheatern; ab 1856 war er als Theaterdichter am Wiener Carl-Theater, ab 1858 als Theaterdichter und Schauspieler am Josefstädter Theater tätig.

1860 veränderte er sich beruflich und trat in das publizistische Büro der Westbahn ein, wo er 1883 pensioniert wurde. Danach betätigte er sich als Bibliothekar des Raimundtheaters. Sein literarisches Werk umfasst zahlreiche von Ludwig Anzengruber (1839–1889) angeregte Volksstücke sowie Lebens- und Charakterbilder. Gründorf war auch Herausgeber der humoristisch-satirischen Wochenschrift "Hans-Jörgel".

 

Werke (Auswahl):

Ein Guldenzettel. Original-Schwank in einem Akt (1857); Der Wunderdoktor. Original-Lebensbild mit Gesang in zwei Akten (1860); Ein Opfer der Consuln (Lustsp.) (1869); Eine moderne Feuerprobe. Original-Schwank in zwei Bildern (1870); Noblesse oblige. Dramatische Studien in einem Akt (1870); Er soll sich austoben (Lustsp.) (1872); Eilgut (Lustsp.) (1872); Ein Nihilist (Lustsp.) (1874); Trau – schau – wem?! Charaktergemälde mit Gesang in drei Akten (1876); Gesammelte Bühnenstücke (1876); In der Einöd'. Ländliches Volksstück mit Gesang (1885); Überall Protection! Wiener Zeitbild (mit Gesang) (1891).

 

Abkürzungsverzeichnis

Literatur:

Kosch Bd. 6, Sp. 929.
Nagl-Zeidler-Castle Bd. 4, S. 862f.
ÖBL Bd. 2, S. 89.
DBE.

 

Autorin des Artikels:

Birgit Scholz, April 2011

 
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  Hintergrundbild:
Dank von Carla Gräfin Attems im Auftrag von Erzherzogin Maria Josepha an Katharina Prato
für das 200.000 Exemplar der "Süddeutschen Küche", 1899