Literatur- und kulturgeschichtliches Handbuch der Steiermark im 19. Jahrhundert online
Lexikon Gustav Starcke

Gustav Starcke

Foto von "Hofphotogr. Hahn Nachf.", Dresden

© Mit freundlicher Genehmigung des Steiermärkischen Landesarchivs

 

Impressum

Geb. 20. Juli 1848 in Dresden, gest. 12. Dezember 1921 in Dresden.
Schauspieler.

Starcke erhielt seine schauspielerische Ausbildung bei Emil Devrient (1803–1872) und debütierte vermutlich 1868 in Halle, spielte dann an kleineren Theatern, war aber auch in Amerika. Nach seiner Rückkehr nach Europa spielte er 1873–1885 als beliebtes Ensemblemitglied in Graz, später in Braunschweig, Karlsruhe und Hamburg, schließlich am Hoftheater in Dresden, wo er auch seit 1896 als Professor am Konservatorium tätig war. Im Oktober 1918 zog er sich schließlich von der Bühne zurück.

Als Besitzer des "Starckehäuschens" auf dem Grazer Schloßberg, wo er schon 1880 bis 1885 die Sommer verbrachte, wurde ihm vom Land Steiermark ein lebenslanges Wohnrecht eingeräumt. Den 1809 von den Franzosen zerstörten Pulverturm hatte Bonaventura Hödl zwischen 1820 und 1825 zu einem gotisierten Winzerhäuschen umbauen lassen und dieses 1839 an die steirischen Landstände verkauft. Starckes "Stimmungen auf dem Schloßberg in Graz. Ein Sommer-Idyll" geben seine Eindrücke wieder und sind als Gedichtzyklus 1906 bei Leykam erschienen.

Er verfasste ebenso Libretti, die ungedruckt blieben, und zahlreiche Märchenspiele.

Seit 1925 erinnert ein Bronzerelief von Ludwig Gauby im Grazer Schauspielhaus an Gustav Starcke.

 

Werke (Auswahl):

Märchenspiele und Libretti: Die Wunderblume oder Muttersegen – Kinderglück. Original-Weihnachtsmärchen mit Gesang und Tanz in sechs Bildern. Musik von Rudolf Dellinger. Dresden, Leipzig: Pierson 1897, UA 1896 in Dresden;
Prinzessin und Spielmann oder Die beiden Rosen. Original-Zaubermärchen in einem Vorspiel, fünf Bildern und Apotheose. O du fröhliche, o du selige, gnadenbringende Weihnachtszeit mit Gesang und Tanz. Musik von Rudolf Dellinger. Dresden: Liepsch & Reichardt 1898, UA 1897 in Dresden;
Christkindlein im Walde. Original-Weihnachtsmärchen in 6 Bildern und einer Apotheose. Musik von Georg Pittrich. Berlin: Boll 1904, UA 1903 in Dresden;
Der Zauberschleier. Original-Weihnachtsmärchen in 6 Bildern. Musik von Georg Pittirch. Dresden: Weise 1906, UA 1910 in Georgswalde;
Der Weg zum Paradiese oder Segen der Arbeit. Weihnachtsmärchen in 8 Bildern und einer Apotheose. Musik mit Benützung von volkstümlichen Weisen und Kinderliedern von Fritz Seydler. Dresden: Weise ca. 1911, UA 1914 in Graz.
Gedichtzyklen: Komödianten-Lieder. Graz: Hans Wagner 1895; Ein Sommer-Idyll. Stimmungen auf dem Schloßberg in Graz. Graz: Leykam 1906.

 

Abkürzungsverzeichnis

Literatur:

GdSG Bd. 4, S. 460; zum Starckehäuschen S. 459f.
Deutsches Theater-Lexikon. Biographisches und bibliographisches Handbuch. Begr. von Wilhelm Kosch, fortgef. von Ingrid Bigler-Marschall. Bd. 4: Singer-Tzschoppe. Bern, München: Saur 1998, S. 2277f.

 

Autorin des Artikels:

Margarete Payer, Juni 2011

 
Zum Bereich: "Literatur und Theater"   Zu den Projekten von LiTheS
  Hintergrundbild:
Dank von Carla Gräfin Attems im Auftrag von Erzherzogin Maria Josepha an Katharina Prato
für das 200.000 Exemplar der "Süddeutschen Küche", 1899