Matthäus Loder |
Blick auf den Brandhof, 1827, Aquarell/Papier, Inv. Nr. II/9786 © Mit freundlicher Genehmigung: Neue Galerie Graz – Universalmuseum Joanneum
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Geb. 31. Mai 1781 in Wien, gest. 16. September 1828 in Vordernberg (Steiermark). Matthäus Loder war Sohn des Tapezierers und Sattlers Anton Loder und dessen Frau Maria. Schon in der Schulzeit wurde sein Zeichentalent erkannt, so dass er mit 13 Jahren an der Akademie der bildenden Künste Wien aufgenommen wurde. Er studierte bei Hubert Maurer (Professor der historischen Zeichnungsgründe), bei Johann Baptist von Lampi dem Älteren (1751–1830) und Heinrich Friedrich Füger (1751–1818). Zunächst faszinierte ihn die Blumenmalerei, dann wandte er sich der Architektur-, Landschafts- und Historienmalerei zu und erhielt 1810 ein ausgezeichnetes Abgangszeugnis als Historienmaler. Mit seinem Kollegen Karl Ruß (1779–1843, später Kammermaler von Erzherzog Johann) von der Akademie unternahm er Studienreisen auf den Schneeberg (wo etwa "Burg Wartenstein" um 1804 entstand), in die Obersteiermark und in das Salzkammergut. Um seinen Lebensunterhalt zu bestreiten, illustrierte er Almanache, Taschenbücher, Visiten- und Neujahrskarten, auch die beliebten mechanischen Zugbillets oder Spielkarten. Von Heinrich Friedrich Müller wurde 1811 "Der Goldritter" mit 13 kolorierten Spielkarten herausgegeben, die durch ihre gestalterische Sorgfalt in Details der Kleidung, Rüstungen und des Zaumzeugs auffielen. Loder illustrierte auch Bücher und schuf etwa die sechs Titelblätter zu Johann Gottfried Herders "Sämmtlichen Werken", die 1813 in Wien bei Haas verlegt wurden. Wegen seines guten Rufs wurde er zum Zeichenlehrer für Erzherzogin Marie- Louise (1791–1847) bestellt, die ihn 1816 nach Parma holte. Dort erkrankte er an Tuberkulose, weshalb er wieder nach Wien in die Mariahilferstraße 43 ging, wo auch sein Studienkollege Anton Petter und der Graveur John lebten. Loder dürfte schon 1817 wieder in Leoben und im Liesingtal gearbeitet haben. Loder porträtierte einflussreiche Bürger wie den Bürgermeister von Leoben (vor 1814) und den Kreishauptmann von Bruck (zwischen 1811–1815). Als der Kammermaler und ehemalige Studienkollege Ruß seinen Verpflichtungen nicht mehr nachkommen konnte, engagierte Erzherzog Johann Loder 1818 als Kammermaler und nahm ihn daraufhin auf seine Wanderungen in die Steiermark und durch Salzburg mit. Loder hatte die Aufgabe, die Landschaft, die bäuerliche Bevölkerung in deren Trachten und die Arbeitswelt, wie die Eisenindustrie am steirischen Erzberg, in Eisenerz, Vordernberg, Gußwerk und Kalwang, bildlich festzuhalten. Manche der Blätter wurden in Konrad Mautners und Viktor Gerambs "Steirisches Trachtenbuch" aufgenommen. Loder malte auch humoristische Szenen, zeichnete für Wiener Verleger Karikaturen (etwa das Porträt des Miniaturenmalers Adamek, um 1818), lieferte wieder Vorlagen für zwanzig Spielkarten der "Bunten Gesellschaft" und 1818 für die "Zerrbilder menschlicher Thorheiten und Schwächen" (Wien: Ludwig), die auf Ablehnung stießen. Die Darstellungen von Kostümen aus der Monarchie oder von zwölf Brautpaaren aus dem In- und Ausland in zwei Kartenspielen fanden dagegen Anerkennung. Häufig malte Loder die Gegend um Gastein, wohin er Erzherzog Johann bei dessen Kuraufenthalten begleitete. Vor allem aber dokumentierte er die Begegnungen des Erzherzogs mit dessen späterer Frau Anna Plochl (1804–1884) als deren vertrauter Begleiter. Die für Erzherzog Johann gemalten und gesammelten Bilder kamen in den Besitz der Grafen von Meran. Erzherzog Johann bezahlte jede Arbeit von Loder einzeln, unterschiedlich nach Größe und geschätzter Qualität, wohingegen der Kammermaler Jakob Gauermann (1773–1843) eine pauschale Summe von 200 Gulden pro Monat erhielt, was zu einer gewissen Rivalität zwischen den Künstlern führte. Loder heiratete am 22. November 1807 Aloysia geb. Walcher; die Ehe blieb kinderlos. 1823 verlegte Loder seinen Wohnsitz nach Vordernberg (Steiermark), wo er an chronischer Tuberkulose verstarb und auch begraben wurde.
Werke (Auswahl): Zahlreiche Aquarelle mit steirischen Landschaftsmotiven und Ereignissen aus dem Leben von Erzherzog Johann: 3 Ansichten der Rabenburg (1810–1814).
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Literatur: ÖBL Bd. 5, S. 268.
Autorin des Artikels: Margarete Payer, Juni 2011 |
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Hintergrundbild: |
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