Sophie von Khuenberg |
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Geb. 31. Jänner 1863 in Graz (Steiermark), gest. 14. März oder September 1937 in Villach (Kärnten). Sophie von Khuenberg entstammte einer alten Wiener Familie und wurde als Tochter des Finanzrates Heinrich von Khuenberg geboren. 1883 heiratete sie den Schriftsteller und Kunstkritiker Karl Erasmus Kleinert (1857–1933), mit dem sie zwei Söhne hatte. In zweiter Ehe war sie mit Oberst Valduga verheiratet. Nach ihren ersten dichterischen Versuchen wurde Khuenberg von Peter Rosegger (1843–1918) und Robert Hamerling (1830–1898) zum Schreiben ermutigt. Ebenfalls von Hamerling gefördert wurde ihr Ehemann Karl Erasmus Kleinert, der, nach der Mitarbeit in der Redaktion der "Grazer Tagespost", Chefredakteur des "Hamburger Tagblattes", später Chefredakteur der amtlichen "Grazer Zeitung" wurde und viele Jahre als Redaktionsmitglied der "Wiener Zeitung" arbeitete. Khuenberg, die auch nach ihrer Eheschließung weiterhin unter ihrem Mädchennamen publizierte, lebte in Wien, Graz, Brünn (Brno/Tschechien), Linz und Villach und war Mitarbeiterin der Zeitschrift "Moderne Dichtung" sowie der von Adam Müller-Guttenbrunn (1852–1923) herausgegebenen humoristisch-satirischen Zeitschrift "Der liebe Augustin". In ihren späteren Prosawerken geht es vor allem um Zeit- und Gesellschaftsprobleme. 1900 wurde sie Präsidentin des "Thier- und Vogelschutzvereines". Zu diesem Anlass verfasste Peter Rosegger ein kleines Porträt, das in "Frauen-Werke. Österreichische Zeitschrift zur Förderung und Vertretung der Frauenbestrebungen" erschien. Die biografischen Angaben zu Sophie von Khuenberg sind spärlich und teilweise widersprüchlich. Als Sterbedatum werden sowohl 1917 (Linz) als auch 1937 (Villach) genannt, wobei nicht nur der Umstand, dass ihr bekanntestes Werk, der historische Roman "Die Hundsgräfin", erstmals 1934 erschien und die Autorin wahrscheinlich nicht so bekannt war, dass sich jemand die Mühe gemacht hätte, ihren Nachlass herauszugeben, das spätere Datum wahrscheinlicher macht, sondern vor allem die Tatsache, dass sich im Nachlass von Franz Karl Ginzkey (1871–1963) in der Südtiroler Landesbibliothek acht Briefe Khuenbergs an den Autor befinden, die laut Katalogeintrag zwischen 18.7.1920 und 1.12.1932 geschrieben wurden.
Werke (Auswahl): Frost und Flammen (Ged.) (1884); Nach der Natur (Skizzen in Prosa) (1889); Luisa (Schausp.) (1893); Ein kräftiger Junge (Schwank) (1893); Aug' um Auge (Lustsp.) (1893); Plein air. Neue Prosa (1893); Wahrheit (Volksschausp.) (1897); Die Liebesleiter. Geschichten von Liebe und Ehe (1900); Weibliche Schulärzte. In: Dokumente der Frauen (1901), S. 217–219; Heiterer Himmel. Lustige Geschichten (1905); Feuerzauber (Roman) (1912); Pater Gebhart (Roman) (1914); Der Heldenmaler (Erz.) (1914); Kriegsbüchlein für junge Tierfreunde und Kalender 1916 (1916); Die Hundsgräfin. Roman einer Salzburgerin (1934).
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Literatur: Kosch Bd. 8, Sp. 1131f.
Autorin des Artikels: Birgit Scholz, April 2011 |
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Hintergrundbild: Dank von Carla Gräfin Attems im Auftrag von Erzherzogin Maria Josepha an Katharina Prato für das 200.000 Exemplar der "Süddeutschen Küche", 1899 |
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