Leopold von Pebal |
Quelle: Die Universität Graz. Jubiläumsband. 1827–1977. Graz 1977, S. 167. |
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Geb. 29. Dezember 1826 in Seckau (Steiermark), gest. 17. Februar 1887 in Graz (Steiermark) (ermordet). Pebal war Sohn eines Rechtsanwalts. Er studierte zunächst Rechtswissenschaften an der Universität Graz. Auf Anregung von Johann Gottlieb (1815–1875), Professor der Chemie am 1811 von Erzherzog Johann (1782–1859) in Graz als Museum und Lehranstalt gegründeten Joanneum, wandte er sich ab Ende 1848 dem Studium der Naturwissenschaften, insbesondere dem der Chemie zu. 1851 promovierte er zum Dr. phil. und wurde Assistent für allgemeine und technische Chemie am Joanneum und bildete sich während der folgenden vier Jahre noch weiter aus. 1855 wurde er Privatdozent für theoretische Chemie an der Universität Graz. In den Jahren 1856 und 1857 reiste er an die Universitäten von Heidelberg, wo er bei Robert Wilhelm Bunsen (1811–1899) und Gustav Robert Kirchhoff (1824–1887) und Königsberg (Kaliningrad/Russland), wo er bei und Karl August Neumann (1771–1866) Chemie und Physik studierte. 1857 erfolgte die Berufung zum ao. Professor an die Universität Lemberg (Lwíw/Ukraine), 1865 zum o. Professor der Chemie an die Universität Graz, wo er für das Studienjahr 1867/68 zum Dekan der philosophischen Fakultät gewählt wurde. Er war auf anorganischem, organischem und physikalischem Gebiet tätig. Unter seiner Leitung wurde das Grazer Universitätslaboratorium erbaut. 1887 fiel Pebal dem Mordanschlag eines Laboranten zum Opfer.
Werke (Auswahl): Ueber einige Salze der Mesaconsäure. In: Annalen der Chemie und Pharmazie (1851), H. 78.; Ueber die Constitution der Citrinsäure. In: Annalen der Chemie und Pharmazie (1852, 1856), H. 82, 98; Notiz über das kobaltsaure Kali. In: Annalen der Chemie und Pharmazie (1860), H. 100; Ueber das galicische Steinöl. In: Annalen der Chemie und Pharmazie (1860), H. 115; Eine leichte Methode zur Darstellung des Zinkäthers und Analyse eines brennbaren Gasgemisches aus dem Salzbergwerke zu Wieliczka. In: Annalen der Chemie und Pharmazie (1861), H. 118; Zur Kenntniß des Triäthylphosphinoxydes. In: Annalen der Chemie und Pharmazie (1861), H. 120; Direkter Beweis für das Zerfallen des Salmiaks in Ammoniak und Chlorwasserstoff bei dem Uebergange in den gasförmigen Zustand. In: Annalen der Chemie und Pharmazie (1862), H. 123; Ueber die Zusammensetzung der Stearinsäure. In: Österreichische Akademie der Wissenschaften, mathematisch-naturwissenschafliche Klasse, Sitzungsberichte Bd. 18 (1854); Das chemische Institut der k.k. Universität Graz (1880).
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Literatur: Wurzbach Bd. 21, S. 407–409.
Autorin des Artikels: Birgit Scholz, April 2011 |
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Hintergrundbild: Eine Kaplan-Turbine im Walchenseekraftwerk |
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